Wien - Mike Brennan war von einem Polizisten mit einem Drogendealer verwechselt und im Zuge einer Amtshandlung verletzt worden. Am kommenden Dienstag dürfte das Urteil fallen. Richter Patrick Aulebauer hat in der Verhandlung gegen den 37-jährigen Polizisten nur mehr die Freundin Brennans als Zeugin geladen.

Der Polizist hatte Brennan in der U-Bahn-Station Spittelau laut eigenen Angaben irrtümlich zu Boden befördert und ihm laut Anklage schwere Verletzungen zugefügt. Nach der Zeugenaussage sollte das Beweisverfahren, das seit Oktober im Straflandesgericht läuft, abgeschlossen und die Causa "urteilsreif" sein.

Es ist bereits der zweite Prozess gegen den Beamten: Die erste Verhandlung im vergangenen Juni hatte im Bezirksgericht Wien-Josefstadt mit einem Unzuständigkeitsurteil geendet, weil die Richterin die ursprünglich nur auf Fahrlässigkeit lautende Anklage für verfehlt hielt.

Bis zu drei Jahre Haft

Sollte der Polizist für schuldig befunden werden, den Sportlehrer zumindest mit bedingtem Vorsatz überwältigt zu haben, drohen dem Angeklagten bis zu drei Jahre Haft. Bis zu diesem Beweisverfahren betrug die Höchststrafe sechs Monate. Der Sportlehrer, der an der Vienna International School unterrichtet, hatte bei dem Vorfall am 11. Februar 2009 Brüche zweier Lendenwirbelkörper-Querfortsätze, eine Rippen- und Schädelprellung sowie eine Zerrung der Nackenmuskulatur davongetragen. (APA)