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Eine BJP-Aktivistin protestiert mit Zwiebelhut gegen die Zwiebelknappheit.

Foto: AP/Kumar

Neu Delhi - Zwischen Indien und Pakistan ist es erneut zu Spannungen gekommen - wegen Zwiebeln. In Indien werden Zwiebeln immer knapper und teurer, weshalb Pakistan nach dem Willen der Regierung in Neu Delhi sein geltendes Ausfuhrverbot für das Gemüse aufheben soll. Indiens Außenminister S.M. Krishna erklärte am Freitag, seine Regierung stehe in Kontakt mit Pakistan, und er vertraue darauf, dass beide Seiten eine Lösung finden würden. Das pakistanische Handelsministerium reagierte ablehnend und verwies darauf, dass Zwiebelexporte zu einem Engpass im Inland geführt hätten.

Im Dezember hatte die indische Regierung schon die auf Zwiebeln erhobene Einfuhrsteuer abgeschafft, weil der Preis für ein Kilogramm des beliebten Grundnahrungsmittels auf einen Spitzenwert von 85 Rupien (1,45 Euro) gestiegen war. Derzeit liegt der Preis um die 70 Rupien pro Kilo - immer noch wesentlich mehr als die sonst üblichen 20 bis 25 Rupien. Grund für den Preisanstieg ist das knappe Angebot, weil jahreszeitlich unübliche Regenfälle im wichtigsten Anbaugebiet im Westen Indiens die Ernte geschmälert hatten.

Sturzgefahr für Regierung

Die indische Regierung sorgt sich vor allem um die Zwiebelversorgung, weil hohe Preise sich traditionell auf das Wählerverhalten niederschlagen. So flog 1998 die hindu-nationalistische Bharatiya-Janata-Partei im Bundesstaat Delhi aus dem Parlament, weil die Wähler wütend darüber waren, dass sie die hohen Zwiebelpreise nicht in den Griff bekam. Bei den nationalen Parlamentswahlen 1980 hatte ein ähnliches Problem der inzwischen nicht mehr bestehenden Janata-Partei eine Niederlage zugefügt. (APA)