Wien - An die WM 1993 in Schweden erinnert sich Magnus Andersson noch ganz genau. "Da hab ich mir im Spiel gegen Deutschland den Daumen gebrochen, verpasste dadurch das gewonnene Spiel um die Bronzemedaille", sagt Österreichs Handball-Teamchef, der als Aktiver für Schweden 922 Tore warf. "Aber ich bekam dennoch den Preis für den besten Spieler der WM."

An Österreichs Ergebnis bei der bis dato letzten WM-Teilnahme muss Andersson erst erinnert werden. Es war der 14. Platz unter 16 teilnehmenden Teams.

Bei der aktuellen WM, die für Österreichs Mannschaft am 14. Jänner (21. 30, ORF Sport Plus) mit dem Gruppenspiel gegen Brasilien anhebt, strebt Andersson nach Höherem, der Abstand zur Weltspitze soll verkleinert werden. "Wir haben eine Riesenchance, ich bin ganz optimistisch. Wir haben gesehen, dass wir einen guten Handball spielen können."

Freilich hat schon die Gruppenphase mit Norwegen, Island und Ungarn Weltklassegegner zu bieten. Dem abschließenden Duell am 20. Jänner gegen den WM-Sechsten Ungarn kommt nicht zuletzt wegen Österreichs Kapitän Viktor Szilágyi besondere Bedeutung zu. Dessen Vater István war einer der größten ungarischen Handballer. "Es wird viel Druck auf mich zukommen", sagt Viktor. "Aber ich werde versuchen, das alles auszublenden und mit Österreich zu gewinnen."

Nach den knappen Testspielsiegen am Mittwoch und Donnerstag gegen Portugal steht am Samstag in Belgrad gegen Serbien die WM-Generalprobe auf dem Programm. Ab 11. Jänner bezieht das Team in der Kleinstadt Motala nahe Linköping Quartier. (krud, DER STANDARD Printausgabe, 8./9.1.2011)