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Ungarns neuer Ministerpräsident Viktor Orban.

Foto: REUTERS/Bernadett Szabo

Budapest - Der renommierte ungarische Schriftsteller und frühere Dissident György Konrad (77) übt scharfe Kritik an der rechts-konservativen Budapester Regierung und ihrem umstrittenen Mediengesetz. Die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban sei "eine neuartige Diktatur", die versuche, "innerhalb der Europäischen Union zu existieren und zu wirken", schreibt Konrad in einem Gastbeitrag für die aktuelle Ausgabe des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel".

Beim neuen Mediengesetz, das unter anderem die EU-Kommission auf den Plan gerufen hat, gehe es "um die Erstickung der Presse und kulturellen Freiheit", so Konrad laut einer "Spiegel"-Vorausmeldung vom Sonntag. "Gestohlen wird uns das, was das Ziel und die Errungenschaft der öffentlichen und illegalen demokratischen Bewegung sowie das Wunder von 1989 war." In dem Jahr hatte sich das kommunistische Regime Ungarns aufgelöst. Schon im Dezember hatte Konrad die Einschränkungen durch das neue Mediengesetz mit der Frühphase des NS-Regimes in Deutschland verglichen und gemeint, dass in Ungarn von einer Demokratie "keine Rede mehr sein" könne. (APA)