San Jose - Im Grenzstreit mit Nicaragua hat die Regierung von Costa Rica mit den Bau von Verteidigungseinrichtungen an der gemeinsamen Grenze begonnen. Nach Angaben von Sicherheitsminister Jose María Tijerino wurden bereits einige Hubschrauberlandeplätze in der Nähe der Insel Calero im Delta des Grenzflusses San Juan geschaffen. Nicaraguanische Truppen haben die Insel besetzt, was Ende der vergangenen Jahres zu einem Streit zwischen den beiden mittelamerikanischen Nachbarländern eskalierte.

Tijerino sagte der Zeitung "La Nacion" am Sonntag, die Verteidigung könne auch Angriffe aus der Luft abwehren. Sein Land habe zudem Zufahrtswege zur Grenze erneuert, damit Sicherheitskräfte sich schnell in dem unwegsamen Gelände bewegen können. Außerdem wurden in drei Nebenflüssen des San Juan Zäune und Hindernisse installiert.

Keine Streitkräfte in Costa Rica

Die Maßnahmen seien eine Reaktion auf eine Äußerung des nicaraguanischen Präsidenten Daniel Ortega, der den auf costa-ricanischem Boden liegenden Nebenfluss Colorado für die Schifffahrt seines Lande beanspruchte. Costa Rica ist eines der wenigen Länder in der Welt, die über keine Streitkräfte verfügen.

Ab diesem Dienstag wird sich der Internationale Gerichtshof in Den Haag mit dem Grenzstreit befassen. Er hatte bereits im vergangenen Jahr geurteilt, dass der Fluss zu Nicaragua gehört, Costa Rica aber das Recht zugesprochen, das Gewässer als Verkehrsweg zu nutzen. Nicaragua hat inzwischen damit begonnen, das Flussbett auszubaggern, damit unter anderem auch Kreuzfahrtschiffe tief ins Land einfahren können. (APA)