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Der spanische Verband gibt die Entscheidungsgewalt im Fall Alberto Contador an UCI und Wada ab.

Foto: AP/ Paco Paredes

Madrid - Alberto Contador, des Dopings mit der auch in der Kälbermast illegal eingesetzten Substanz Clenbuterol überführt, kann nicht mehr darauf hoffen, dass ihn die Welle der Sympathie reinwäscht, die ihm in seiner spanischen Heimat entgegenschlägt. Der nationale Radsportverband, dem vom internationalen Verband (UCI) das Dopingverfahren gegen den 28-jährigen Madrider überantwortet worden war, sieht sich außer Stande, zügig ein Urteil zu fällen.

Das Untersuchungsdossier zum Fall Contador wurde mit Bitte um Prüfung an die UCI sowie an die Welt-Antidoping-Agentur (Wada) geschickt. Juan Carlos Castano, der Präsident des spanischen Verbandes, begründete dies mit dem fatalen Mangel an medizinischen Kapazitäten in der zuständigen Verbandskommission.

Castano, der sich in einer patriotischen Aufwallung zunächst von der Unschuld des dreimaligen Siegers der Tour de France überzeugt gezeigt hatte, fürchtet einen Aufschrei der Empörung, sollte Contador quasi in seinem Namen für längere Zeit gesperrt werden. Andererseits macht Nachsichtigkeit mit dem derzeit Suspendierten auch keinen schlanken Fuß, steht doch Spanien nach dem jüngsten Dopingskandal im Lager der Leichtathleten weltweit mehr denn je im Zentrum der einschlägigen Aufmerksamkeit. (DER STANDARD, Printausgabe, Dienstag, 11. Jänner 2011, lü)