Brasilia - Für den brasilianischen Bestseller-Autor Paulo Coelho gibt es nach Angaben der iranischen Botschaft in Brasilien kein Veröffentlichungsverbot im Iran. "Die Informationen über ein Veto gegen die Bücher des Schriftstellers Paulo Coelho wurden vom Ministerium für Kultur und islamische Führung (in Teheran) dementiert", hieß es am Donnerstag in einem Antwort-Mail der Botschaft auf eine Anfrage der brasilianischen Zeitung "Estado de Sao Paulo". In Kürze werde dazu ein entsprechendes Schreiben veröffentlicht.

Auch die staatliche brasilianische Nachrichtenagentur Agencia Brasil berichtete über ein entsprechendes Dementi aus Teheran. Die Regierung von Präsident Mahmoud Ahmadinejad habe das Außenministerium in Brasilia am Donnerstag darüber informiert, dass die Bücher Coelhos freigegeben seien. Es gebe keinerlei Beschränkungen für die Werke des Autors ("Der Alchimist", "Der Zahir"). Außenminister Antonio Patriota hatte Teheran zuvor um Aufklärung gebeten.

Coelhos früherer Verleger im Iran, Arash Hejazi, hatte auf das Veröffentlichungsverbot aufmerksam gemacht und sich auf Quellen im Kulturministerium in Teheran berufen. Das Schreiben Hejazis, der aus Sicherheitsgründen im Exil lebt, wurde von Coelho in seinen Internetblog eingestellt. Der 63-jährige Schriftsteller selbst hatte betont, seine Bücher würden seit 1998 im Iran in verschiedenen Verlagshäusern veröffentlicht. Deshalb könne eine "willkürliche Entscheidung" nach zwölf Jahren Veröffentlichungen in dem Land nur ein Missverständnis sein. (APA/dpa)