Die Hacklerregelung boomt. Bereits 73 Prozent aller Frühpensionisten nützen dieses abschlagsfreie Modell. In absoluten Zahlen gerechnet gab es Ende Dezember schon fast 84.000 Personen, die diese begünstigte Pensionsform in Anspruch nahmen, geht aus den jüngsten Daten des Hauptverbands der Sozialversicherungsträger hervor. Das sind fast 10.000 mehr als vor einem Jahr, als nur knapp 69 Prozent der vorzeitigen Pensionisten "Hackler" waren.

Bis 2013 wird sich nicht viel ändern

Viel ändern wird sich an diesem teuren Trend nichts, da diese begünstigte Pensionsform noch bis inklusive 2013 praktisch unverändert weiterläuft. Das heißt, man kann nach 40 bzw. 45 Versicherungsjahren mit 55 (Frauen) bzw. 60 (Männer) ohne Abschlag in die Frühpension. Einzige Verschlechterung: der Nachkauf von Schul- und Studienzeiten ist seit 1. Jänner deutlich teurer geworden. Echte Änderungen gibt es dann ab 2014, wo erstens das Antrittsalter in einem Schwung um zwei Jahre ansteigt und zweitens Abschläge eingeführt werden.

Insgesamt wurden Ende des Vorjahres 115.092 vorzeitige Alterspensionen verzeichnet, von denen der Großteil (83.988 oder 73 Prozent) eben auf die Hacklerregelung fiel. Nicht recht vom Fleck kommen weiter die mit Abschlägen versehene Korridorpension (Antrittsalter 62), für die man nur 37,5 Versicherungsjahre benötigt, mit 10.378 Beziehern und vor allem die Schwerarbeiterregelung mit 2.395 Pensionisten. Letztere leidet unverändert darunter, dass es leichter und auch günstiger ist, die Hacklerregelung zu benützen.

De facto sogar noch mehr Hacklerpensionisten

De facto gibt es sogar mehr Hacklerpensionisten, als sie der Hauptverband ausweist. Denn dessen Statistiken betreffen nur die gesetzliche Pensionsversicherung, also ASVG, Bauern und Gewerbetreibende. Hinzuzurechnen wäre also noch der öffentliche Dienst, bei dem die Hacklerregelung besonders populär ist. Zahlen des Rechnungshofs zufolge sind allein im Jahr 2009 1.500 von insgesamt 2.876 Ruhestandsversetzungen im Bundesdienst über die "Hacklerregelung" erfolgt. Die Zahlen für 2010 liegen noch nicht vor.

Die Gesamtzahl der Pensionen lag zu Jahresende bei 2,219.923, davon 1,237.252 Alterspensionen, der Rest fällt unter anderem auf Witwen und Waisenpensionen. Auch hier gibt es einen deutlichen Anstieg im Vergleich zum Dezember 2009, als 2,189.159 Pensionen und 1,212.386 Alterspensionen verzeichnet wurden. Ebenfalls weiter im Boomen sind die Invaliditätspensionen mit 466.942, was einem Plus von gut 7.000 gegenüber dem Vergleichsmonat 2009 entspricht. (APA)