Klagenfurt - Keine wirklichen Neuigkeiten hat es am Mittwoch beim Hypo-Untersuchungsausschuss des Kärntner Landtages gegeben. Im Zeugenstand war der Vorstand der Hypo-Immobilientochter KHBAG, Kurt Mahnert, der in erster Linie die Tourismus-Projekte seiner Gesellschaft verteidigte. So bescheinigte er dem umstrittenen kroatischen Villen-Projekt Skiper "Potenzial" und auch das Schlosshotel Velden sei für Kärnten "extrem wichtig". Zutage kam aber, dass das Land - damals noch Mehrheitseigentümer - die Bank beauftragt hatte, in den Tourismus zu investieren.

In der KHBAG sind alle touristischen Projekte der Hypo gebündelt, die vor allem vom Ex-Vorstandschef Wolfgang Kulterer forciert worden waren. Die Landtagsabgeordneten interessierten sich vor allem für das Schlosshotel Velden, das laut Mahnert insgesamt gut 132 Mio. Euro gekostet hat. Darin seien, so der Vorstand, vom Grundkauf bis zum Bau der Appartements und der Inbetriebnahme des Hotels sämtliche Kosten enthalten.

Das Hotel sei aus heutiger Sicht zwar "zur falschen Zeit" entstanden, an sich für Kärnten aber extrem wichtig, verteidigte Mahnert nach wie vor die Entscheidung für den Bau. Das Hotel werde sich auch besser entwickeln. Ursprünglich habe man das Hotel selbst betreiben wollen, es sei dann aber die Entscheidung getroffen worden, einen externen Betreiber zu suchen. Das Projekt sei langfristig angelegt gewesen. Die Probleme der Bank wie etwa die Swap-Verluste hätten dann aber dazu geführt, dass sich der Eigentümer nach und nach zurückgezogen habe.

Im Aufsichtsrat sei 1999 beschlossen worden, dass die Entwicklung des Tourismus in Kärnten eine "volkswirtschaftliche Kernaufgabe" der Bank darstelle, damals war die Bank noch mehrheitlich im Besitz des Landes Kärnten gewesen. Durch die geänderten Umstände hätte die KHBAG die geplanten Projekte in den vergangenen Jahren nicht mehr durchführen können. Es sei durch die Probleme die Entscheidung getroffen worden, dass die Entwicklung von Tourismusprojekten nicht zum Kerngeschäft gehöre.

Die KHBAG sei derzeit auch "beratend" beim Projekt Skiper in der Bucht von Piran tätig. Er halte die Anlage für ein durchaus entwicklungsfähiges Tourismusprojekt, das an sich viel Potenzial habe und nicht schlechtgeredet werden sollte, meinte Mahnert. Auf die Frage, ob er bei seinen Überprüfungen auf Verantwortliche für die finanziellen Probleme bei Skiper gestoßen sei, erklärte der Zeuge: "Es war nicht unsere Sache, nach Schuldigen zu suchen, weil das nicht Kernbereich unseres Unternehmens ist." Zudem seien die Unterlagen zum größten Teil in kroatischer Sprache verfasst, er habe sich daher auf Übersetzungen verlassen müssen. (APA)