Havanna - In Kuba sind im vergangenen Jahr nach Angaben von Dissidenten mehr als 2.000 kurzzeitige Festnahmen aus politischen Gründen erfolgt. 2010 seien mindestens 2.074 Inhaftierungen von mehreren Stunden bis hin zu mehreren Tagen Dauer dokumentiert worden, erklärte die Kubanische Kommission für Menschenrechte und Nationale Versöhnung (CCDHRN) am Dienstag (Ortszeit) in Havanna. Dies sei eine hohe Zahl für ein Land, "in dem es keine Bürgerkriegssituation oder offenkundige politische Instabilität gibt". Die kommunistische Regierung betreibe eine "politische Repression niedriger Intensität", erklärte die Menschenrechtsorganisation.

Im Juli hatte Staatschef Raul Castro nach Vermittlung der katholischen Kirche zugesichert, bis Anfang November 52 politische Gefangene freizulassen, die 2003 festgenommen und zu langjährigen Haftstrafen verurteilt worden waren. Von ihnen kamen bisher 41 Häftlinge frei. Den übrigen elf Dissidenten wurde die Freilassung bisher verwehrt. (APA/AFP)