Innsbruck - Geschäftsführer Andreas Gebauer berichtete am Mittwoch, dass Kneissl-Eigentümer Scheich Mohamed Al Jaber in Paris das notwendige Dokument zur Kapitalerhöhung unterzeichnet habe. Er rechne damit, dass die angekündigten 1,2 Mio. Euro "spätestens bis Mitte nächster Woche da seien", sagte Gebauer gegenüber ORF-Radio Tirol.

Gebauer berichtete, dass er das Dokument mit der Unterschrift am Mittwoch erhalten habe. Er war für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar.

Ob die Gläubiger von dieser Kapitalerhöhung profitieren, war nicht absehbar. Ex-Eigentümer Fritz Unterberger hatte Anfang Jänner erneut einen Konkursantrag gegen die Holding eingebracht. Kneissl schuldet ihm über 900.000 Euro. Das Gericht wartet jetzt auf eine Stellungnahme des Unternehmens, in der die tatsächlichen finanziellen Verhältnisse offengelegt werden müssen. Angeblich soll das Gericht noch diese Woche entscheiden, ob gegen den Tiroler Skihersteller ein Konkursverfahren eröffnet wird oder nicht. Schlittert Kneissl in die Insolvenz, wäre das schon die Dritte in der Unternehmensgeschichte.

Unterdessen versucht die Modeunternehmerin Susan Strasser weiter, über eine Drittschuldnerpfändung ihre Außenstände einzutreiben. Erst vor wenigen Tagen war zudem bekanntgeworden, dass Al Jaber von einem ägyptischen Gericht in erster Instanz zu zwei Jahren Haft und einer Geldstrafe in Höhe von umgerechnet 264.000 Euro verurteilt worden war. Ihm wurde Urkundenfälschung und Kursmanipulation vorgeworfen. In Ägypten ist Al Jaber in der Lebensmittelindustrie tätig. Als Aufsichtsratsvorsitzender von Ajwa Food Industries soll er laut Anklage seine Position genützt haben, um durch falsche Informationen den Aktienkurs hochzutreiben. Der Scheich wies alle Vorwürfe zurück. (APA)