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Grafik: APA

Wien/Frankfurt - Der deutsche Lufthansa-Konzern - zu dem seit etwas mehr als einem Jahr auch die AUA ("Austrian") gehört - hat 2010 rund 90,2 Millionen Passagiere befördert. Das war ein Plus von 17,2 Prozent gegenüber dem Jahr davor. 58,9 Millionen davon flogen mit der Lufthansa (5,9 Prozent). Die Tochter AUA meldete heute ein Passagierplus von knapp 10 Prozent (konkret: 9,7 Prozent) auf 10,9 Millionen - also eine Million mehr als im Krisenjahr 2009.

Sowohl die AUA als auch der Lufthansa-Konzern haben in dem von den witterungsbedingten Schwierigkeiten und Verzögerungen auf vielen europäischen Flughäfen belasteten Dezember leichte Zuwächse vermeldet: Die AUA brachte es trotz des Winterchaos im letzten Monat des Jahres auf ein Plus von 4,5 Prozent. Die Gruppe musste in den letzten Wochen des alten Jahres tausende Flüge streichen. Für den Konzern bedeutete dies im Verkehr im Dezember 2010 Stagnation.

Die AUA-Vorstände Andreas Bierwirth und Peter Malanik hoben die Verkehrszahlen der österreichischen Gesellschaft als umso beachtlicher hervor, als dies trotz der geltenden Kapazitätsauflagen der EU und externer Belastungen wie Vulkanasche und Winterchaos erfolgt sei. Man habe das Passagierziel erreicht und damit eine gute Basis geschaffen, um das Ergebnisziel für 2011 - operativer Betriebsgewinn - zu meistern. Dies trotz des weiter schwierigen Marktumfelds. "Wir müssen nun weiter konsequent an der Sanierung arbeiten."

Auslastung steigt

Bei der AUA stieg die Auslastung (Passagierfaktor um 2,8 Prozentpunkte auf 76,8 Prozent. Im Monat Dezember lag die Auslastung der Flüge 72,4 Prozent aber um 0,2 Prozentpunkte unter dem Vorjahresmonat.

Im vierten Quartal haben Austrian Airlines über 2,5 Millionen Passagiere befördert. Das waren um 7,2 Prozent mehr Passagiere als im Vorjahresquartal. Die Auslastung hat sich im Schlussquartal um 0,8 Prozentpunkte auf 75,4 Prozent verbessert.

Im Verkehr auf Europastrecken sind im Jahr 2010 rund 8,5 Millionen Passagiere mit der AUA geflogen. Das war ein Zuwachs von mehr als 15 Prozent. Die Flieger waren auf den Europa-Strecken im Schnitt zu 72 Prozent ausgelastet, ein Plus von 4,6 Prozentpunkten.

Im Interkontinenentalverkehr gab es bei der AUA im abgelaufenen Jahr ein Plus von 4,7 Prozent. In der Krise hatte die AUA ihr Fernflugangebot stark reduziert. 2010 flogen 1,7 Millionen Passagiere interkontinental mit der AUA, die Auslastung lag übers Jahr gesehen bei 80,5 Prozent (plus 2,4 Prozentpunkte), im Monat Dezember lag sie allerdings mit 74,8 Prozent um 6,7 Prozentpunkte unter Vorjahr.

Passagierrekord für Swiss

 

Trotz des kostspieligen Wintereinbruchs zum Jahresende hat die Lufthansa 2010 neue Rekorde eingeflogen. Europas größter Luftfahrtkonzern bezifferte die Ergebnisbelastung wegen des schwierigen Wetters im November und Dezember auf rund 65 Mio. Euro. Mehr als 4.500 Flüge seien ausgefallen. Das entspricht einem knappen Zehntel des geplanten Angebots.

Dank Zukäufen - AUA udn bmi im Jahr 2009 - und der insgesamt gestiegenen Nachfrage hat die Kranichlinie dennoch im vergangenen Jahr neue Rekorde bei Passagieren und Fracht aufgestellt.

Auf mehr als einer Million Flüge (plus 13,1 Prozent) wurden 90,2 Millionen Gäste (plus 17,2 Prozent zum Vorjahr) und 2,02 Millionen Tonnen Fracht (plus 18,0 Prozent) transportiert. In diesen Zahlen sind neben Lufthansa, Lufthansa Cargo und Swiss erstmals auch die Leistungen der Zukäufe Austrian Airlines und British Midland (tmi) komplett enthalten, die im Jahr zuvor nur für wenige Monate erfasst worden waren.

Lufthansa Cargo steigerte ihre Transportleistung ebenfalls deutlich und transportierte rund 1,8 Millionen Tonnen Fracht und Post und damit 18,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Frachtnutzladefaktor stieg um 7,3 Prozentpunkte auf 70,9 Prozent.

Das wirtschaftliche Ergebnis wird der Kranich-Konzern am 17. März veröffentlichen.

Einen Passagierrekord vermeldet hat die Swiss. Die schweizerische Tochter der Lufthansa hat erstmals seit ihrem Neustart vor acht Jahren mehr als 14 Millionen Passagiere (plus 2,8 Prozent) befördert. Auf Rekord war auch die Auslastung, sie lag bei mehr als 82 Prozent. Die britische Neuerwerbung bmi hat 6,2 Mio. Passagiere befördert, bei einer Jahresauslastung von durchschnittlich 71,7 Prozent. (APA)