Bild nicht mehr verfügbar.

Didier Cuche möchte endlich auch den Klassiker in Wengen gewinnen.

Foto: REUTERS/Pascal Lauener

Wengen - Ein Sieg auf dem Lauberhorn fehlt auch Didier Cuche noch, der Schweizer möchte das Abfahrts-Triple für seine Nation in den Heimrennen in Wengen perfekt machen und legte mit Trainingsbestzeit am Mittwoch vor. Die Österreicher Mario Scheiber, Georg Streitberger, Michael Walchhofer und Klaus Kröll folgten im wegen Windes verkürzten Zeitlauf ab dem Super-Kombinationsstart mit Rückständen von eineinhalb Sekunden im Paket auf den Rängen ab sechs. 

Kein Training am Donnerstag

Das letzte Training am Donnerstag entfällt wegen Pistenpräparierungsarbeiten und den Wetterprognosen. Schon am Mittwoch kämpften die Veranstalter mit den rund zehn Zentimetern Neuschnee im oberen Teil der Strecke, am Nachmittag begann es wieder zu schneien und für Donnerstag war Regen bis zu einer Seehöhe von 2.000 Metern angesagt. Für die Super-Kombination am Freitag, die Abfahrt am Samstag und den Slalom am Sonntag sehen die Wetter-Vorhersagen aber gut aus, die 81. Lauberhornrennen sollen nicht gefährdet sein.

Cuche weit voraus

Cuche, der 0,86 Sekunden vor dem Südtiroler Werner Heel Zweiter und 1,21 vor seinem Landsmann und Vorjahresgewinner Carlo Janka die beste Zeit aufstellte, zeigte sich mit dem zweiten Abtasten auf dem Lauberhorn zufrieden. "Ich fühle mich sehr gut, das zeigt, dass ich die größte Zeit auch die richtige Linie gefunden habe und die richtige Einstellung zu der Strecke", meinte der 36-Jährige, der den Klassiker noch nie gewonnen hat und Didier Defago (2009) und Janka (2010) folgen möchte.

Gewünscht hätte sich Cuche, im ersten Training Zweiter hinter dem Südtiroler Christof Innerhofer (Mittwoch Zehnter), allerdings ein Training vom Originalstart. "Gestern habe ich die ganze Zeit vor dem Hundschopf verloren. Ich hatte das Gefühl, dass ich da gestern falsch gefahren bin, ich muss anders fahren, um da oben schnell zu sein. Das muss ich am Samstag zusammenbringen." Er hoffe auf das "gewisse Glück", denn das brauche es auf dieser schwierigen Strecke, um die Schlüsselstellen alle zu meistern.

ÖSV-Abfahrer mit Rückstand

Österreichs Abfahrer zeigten eine geschlossene Leistung, Mario Scheiber hatte als Sechster 1,45 Sekunden Rückstand, knapp dahinter folgten Georg Streitberger (+1,46) und die Ex-Aequo-Achten Walchhofer und Kröll (je 1,48). Für Scheiber zählt Wengen nicht zu den Lieblingsabfahrten ("Aber Lake Louise taugt mir auch nicht und da war ich schnell"), er bemerkte aber eine Verbesserung gegenüber dem Vortag: "Es ist passagenweise bessergegangen, ich taste mich heran. Durch den Start von weiter herunten geht halt alles noch ein bisserl schöner, weil man noch mehr Kraft hat."

Dem Osttiroler schmerzte das Kreuz schon weniger, aber wie so viele wäre auch er über einen Ruhetag am Donnerstag nicht unfroh. Es soll laut Vorhersage in Wengen, das auf einer Seehöhe von 1.274 Meter liegt, fünf Grad warm werden, bis zum Hundschopf hinauf ist Regen möglich.

"Die Fahrt war ganz okay. Das Knie ist auch besser, gestern war die Rückmeldung eine ganz andere als beim anderen Knie, aber heute ist es mir schon fast nicht mehr aufgefallen. Ich bin ja schmerzfrei, seitdem ich Schmerzmittel nehme", sagte der Steirer Kröll und grinste. Bei seinem Sturz in Bormio hatte er eine Knochenprellung und eine leichte Einblutung erlitten.

Walchhofers Problem heißt Brüggli-S

Walchhofer (noch leichte Probleme mit Muskulatur im Arm) verpatzte das Brüggli-S (Kernen-S/Anm.). "Das ist wohl mein persönliches Highlight hier, da mache ich mir immer einen Stress. Jetzt muss ich mir überlegen, wie ich das besser hinbringe." An einen Start in der Super-Kombination denkt der Salzburger nicht, wenngleich er bei Trainingsabsage am Donnerstag dann am Freitag noch eine Fahrt auf dem Lauberhorn vor der Abfahrt am Samstag bekäme.

Als weitere Österreicher kamen Joachim Puchner auf Platz 19 (2,35) sowie Hans Grugger auf 20 (2,42). Romed Baumann (2,66), Björn Sieber (4,21), Benjamin Raich (4,50) und Philipp Schörghofer (5,19) werden wie Puchner die Super-Kombination bestreiten. Topfavorit im Rennen mit Abfahrt und einem Slalomdurchgang ist der Kroate Ivica Kostelic, der nach Platz fünf im ersten Training am Dienstag den Mittwoch-Zeitlauf ausließ.  (APA)

Ergebnisse des 2. Abfahrts-Trainings der alpinen Ski-Herren am Mittwoch auf dem Lauberhorn:

 1. Didier Cuche (SUI)             1:50,31 Minuten
2. Werner Heel (ITA) 0,86 Sek. zurück
3. Carlo Janka (SUI) 1,21
4. Andrej Jerman (SLO) 1,27
5. Steven Nyman (USA) 1,36
6. Mario Scheiber (AUT) 1,45
7. Georg Streitberger (AUT) 1,46
8. Michael Walchhofer (AUT) 1,48
. Klaus Kröll (AUT) 1,48
10. Christof Innerhofer (ITA) 1,54
weiter:
19. Joachim Puchner (AUT) 2,35
20. Hans Grugger (AUT) 2,42
24. Romed Baumann (AUT) 2,66
49. Björn Sieber (AUT) 4,21
52. Benjamin Raich (AUT) 4,50
57. Philipp Schörghofer (AUT) 5,19

U.a. nicht gestartet Ivica Kostelic (CRO)