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Bokassas "Chateau d'Hardricourt"

Foto: AP/Euler

Paris - Für knapp eine Million Euro ist in der Nähe von Paris am Mittwoch das herrschaftliche Anwesen des ehemaligen zentralafrikanischen Diktators Jean-Bedel Bokassa versteigert worden. Wie der Nachlassverwalter des 1996 verstorbenen Ex-Präsidenten der Zentralafrikanischen Republik mitteilte, gab es mehrere Interessenten für das westlich der französischen Hauptstadt gelegene "Chateau d'Hardricourt". Ein nicht bekannter Bieter habe für 915.000 Euro den Zuschlag erhalten.

Zu dem Schlösschen gehört nach Angaben des Nachlassverwalters auch ein großer Park. Das Gebäude selbst sei allerdings so stark vernachlässigt worden, dass bis zu drei Millionen Euro für Renovierungsarbeiten notwendig seien. Der Erlös der Auktion müsse unter rund 50 Personen aufgeteilt werden, die sich allesamt als rechtmäßige Erben Bokassas bezeichnen, sagte der Nachlassverwalter.

Bokassa herrschte 13 Jahre über die Zentralafrikanische Republik, in der er sich zum "Kaiser Bokassa I." ausrufen ließ. Er soll Kritiker ermordet und verspeist haben. 1979 wurde er gestürzt und lebte danach zunächst sieben Jahre im luxuriösen Exil in der Elfenbeinküste und in Frankreich. 1987 kehrte er in seine Heimat zurück, in der Erwartung, dass er dort begeistert empfangen würde. Stattdessen wurde er der erste gestürzte Staatschef Afrikas, der wegen seiner Verbrechen vor Gericht gestellt wurde. Er wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt, 1993 aber wieder freigelassen. Er starb drei Jahre später und bekam ein Staatsbegräbnis. (APA/dapd)