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Zerstörte Häuser in einem Dorf, etwa 100 km von Rio de Janeiro entfernt.

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Rio de Janeiro -Nach heftigem Regen sind im Südosten Brasiliens mindestens 356 Menschen ums Leben gekommen. Wie die Rettungskräfte am Donnerstag mitteilten, kam es vor allem nach Erdrutschen an dicht besiedelten Hanglagen zu vielen Opfern. Besonders stark betroffen war demnach die nahe Rio de Janeiro gelegene Stadt Teresopolis. Rund 50 Menschen werden nach Schlammlawinen und Überschwemmungen seit Mittwoch noch vermisst.

In der Nacht auf Mittwoch wurde in Teresopolis ein gesamtes Wohnviertel von den Erdmassen mitgerissen. Überlebende gruben im Dunkeln mit den Händen oder mit einfachen Stöcken nach Angehörigen und Nachbarn. Einige Menschen versuchten, sich auf Bäumen vor den Sturzfluten zu retten. Mindestens 152 Menschen kamen in der 65 Kilometer nördlich von Rio de Janeiro gelegenen Stadt ums Leben. Aus der Nachbarstadt Petropolis wurden 36 Tote gemeldet.

Weitere Opfer befürchtet

Am Donnerstag suchten Bergungsmannschaften zum Teil mit schwerem Gerät in den Trümmern nach weiteren Überlebenden. Da die Rettungskräfte in der gebirgigen Region in viele der nur schwer zugänglichen Orte zunächst nicht vordringen konnten, wird ein weiterer Anstieg der Opferzahlen befürchtet.

In Sao Paulo, wo seit Sonntag etliche wichtige Straßen wegen Überschwemmungen gesperrt sind, kamen 21 Menschen beim Einsturz ihrer Häuser, in Erdrutschen oder bei Überschwemmungen ums Leben. Gouverneur Sergio Cabral rief die Marine auf, die Rettungskräfte mit Hubschraubern zu unterstützen.

In Brasilien sind die saisonalen Regenfälle in diesem Jahr besonders verheerend ausgefallen. An manchen Orten fielen bis zu 26 Zentimeter Niederschlag in weniger als 24 Stunden. Mehr als 100.000 Menschen verloren bisher in vier südöstlichen Bundesstaaten infolge der Unwetter ihr Obdach. Für die kommenden Tage ist weiterer Regen angekündigt.  (APA)