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Behandlungsstrategie derzeit: Ein Medikament wird verabreicht und ein zweites hinzugefügt, sollte der Blutdruck nach einem gewissen Zeitraum immer noch zu hoch sein.

Foto: APA/Thomas Kienzle

Cambridge - Eine Kombination von Medikamenten ist besser zur Behandlung von Bluthochdruck geeignet. Zu diesem Ergebnis sind Forscher der University of Cambridge, der University of Glasgow  und der University of Dundee gekommen. Erhielten die Patienten von Anfang an zwei Medikamente, konnten bessere und raschere Ergebnisse mit weniger Nebenwirkungen erzielt werden.

Gängige Praxis

Dieser Ansatz stellt die gängige Praxis in Frage. Normalerweise wird ein Medikament verabreicht und ein zweites hinzugefügt, sollte der Blutdruck noch immer zu hoch sein. Details der Studie wurden in The Lancet veröffentlicht. Allein in Großbritannien leiden fast zehn Mio. Menschen an Bluthochdruck.

Das Forscherteam um Morris Brown begleitete 1.254 Patienten mit hohem Blutdruck in zehn verschiedenen Ländern. Die Wissenschaftler verglichen die Auswirkungen der Verabreichung eines Medikaments mit der von zwei Präparaten. Dabei handelte es sich entweder um Aliskiren oder/und Amlodipin.

Eine Tablette

Patienten, die eine Kombination beider Medikamente erhielten, reagierten in den ersten sechs Monaten um 25 Prozent besser auf die Behandlung als jene, die nur eines einnahmen. Das entspricht einer 6,5 mm Hg größeren Senkung des systolischen Blutdrucks. Die Teilnehmer beendeten die Einnahme auch seltener aufgrund von Nebenwirkungen. Die beiden Medikamente können in einer Tablette eingenommen werden.

Brown, ein Mitarbeiter der University of Cambridge, erklärte, dass diese Studie ermögliche die bisher gewohnten Behandlungsansätze hinter sich zu lassen. Den meisten Patienten könne jetzt eine einzelne Tablette verschrieben werden. Sie seien damit optimal gegen Schlaganfälle und Herzanfälle geschützt. Das Kombinationspräparat wurde im vergangenen Jahr von der U.S. Food and Drug Administration für den US-Markt zugelassen. (pte)