Wien - Durch die Zusammenlegung von Einkauf und Finanzbuchhaltung haben die Nationalbank-Töchter Münze Österreich (MÖAG) und Oesterreichische Banknoten- und Sicherheitsdruck (OeBS) zwar Einsparungen erzielt, aber weniger als zuvor von einem Consulter errechnet. Dies kritisiert der Rechnungshof (RH) in einem seit Donnerstag vorliegenden Bericht. Zudem bemängelt der RH, dass die dafür gegegründete Print and Mint Services (PMS) über kein Strategiekonzept verfüge und eindeutige Regelungen zwischen PMS und ihren Müttern hinsichtlich der Kostenverrechnung fehlten.

So gebe es etwa keine eindeutigen Regelungen für die Übernahme von Abfertigungs- und Urlaubsansprüchen der überlassenen Mitarbeiter oder zu Reisekosten. Bei ihrem Start arbeitete die PMS ausschließlich mit überlassenem Personal von MÖAG, OeBS und der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB). Erst im Jun 2009 beschloss der Beirat der PMS, neue Mitarbeiter nur noch selbst anzustellen. 2008 und 2009 zählte die PMS neben ihren zwei Geschäftsführern 16,7 bzw. 17,7 Mitarbeiter.

Teure Verwaltung

Durch die Bündelung des Einkaufs wurden 2008 und 2009 Einsparungen von 1,89 Mio. bzw. 1,77 Mio. Euro erzielt - bei Bestellvolumina der PMS von 44,7 bzw. 37,2 Mio. Euro. In der Verwaltung beliefen sich die Einsparungen bei der MÖAG auf 10,9 Prozent und bei der OeBS auf 2,7 Prozent, vergleicht man das Jahr 2008 mit 2006. Der Rechnungshof anerkennt zwar, dass durch die Tätigkeit der PMS 2008 insgesamt 2 Mio. Euro eingespart werden konnten. "Allerdings wurden die von der Beratungsunternehmung für den Bereich der Verwaltung ermittelten Einsparungspotenziale nicht erreicht."

Für die weitere Ausrichtung der PMS sollte ein Strategiekonzept erstellt werden, empfiehlt der RH. Zu den Synergien sollte eine Ausweitung auf Personalverrechnung, Controlling, EDV oder Vertrieb geprüft werden. Allenfalls sollte die Print and Mint Services ihre Tätigkeit auf andere Geschäftsfelder ausweiten. Die 2007 gegründete PMS gehört je zur Hälfte der OeBS und der Münze Österreich. (APA)