Graz  - Die Ordentliche Generalversammlung des Fußball-Cupsiegers SK Sturm Graz hat am Mittwochabend im Brauhaus Puntigam über fünf Stunden gedauert. Die Sitzung brachte die Wiederwahl von Präsident Gerald Stockenhuber, einen schuldenfreien Finanzabschluss per Juni 2010, auch Verschiebungen von Themen und viel Stoff für Diskussionen. Die heißesten Gespräche betrafen die Streichung des Sponsors aus dem Vereinsnamen und Logo.

Auch dieser Punkt wurde nach einer halbstündigen Unterbrechung nach Mitternacht letztlich vertagt. Erst nach einiger Überzeugungsarbeit durch die Vorstände stimmten die Antragsteller in einer Abstimmung für die Verschiebung unter der Bedingung zu, dass eine innerhalb eines Jahren einzuberufenden außerordentliche GV sich dieses Themas annehme. Eine Gruppe von Mitgliedern fordert die Rückkehr zum Gründernamen "Grazer Sportklub Sturm" ohne kommerziellen Touch im Vereinsnamen und -wappen. Die Verbannung des Sponsors, der derzeit Puntigamer heißt, würde Sturm, wie Stockenhuber erklärte, einen sechsstelligen Euro-Betrag kosten.

Stronach greift in die Tasche

Ebenfalls verschoben wurden die Abstimmungen über die Zukunft der Sturm-Akademie und mögliche Kooperationen mit Schulen. Die anwesenden Mitglieder, die den Vorstand mit Stockenhuber an der Spitze mit 161 von 164 Stimmen wählten, wurden über die Umwandlung des SK Sturm in eine AG informiert, an der der Club seit längerem bastelt. Der scheidende Finanzvorstand Christian Jauk ließ dazu wissen, dass Mäzen Frank Stronach tief in die Tasche greife. Der Betrag des Milliardärs sei höher als die Summe, die Sturm jährlich vom Hauptsponsor erhalte.

Stichwort Finanzen und Zahlen: Die "Blackies" haben in den vergangenen vier Jahren seit der Insolvenz ein Plus von 2,495 Millionen Euro erwirtschaftet. Reserven sind allerdings keine vorhanden, das Geld floss zur Gänze als Investition ins neue Trainingszentrum in Messendorf. Dort bereitet sich der aktuelle Tabellenzweite, der am 12. Februar daheim mit dem Derby gegen den Kapfenberger SV ins neue Jahr startet, derzeit intensiv auf die Frühjahrssaison vor.

Szabics fällt aus

Einen wichtigen Spieler sucht man auf dem Trainingsplatz derzeit vergeblich. Imre Szabics, mit fünf Treffern zweitbester Torschütze hinter Roman Kienast, fällt dazu noch mehrere Wochen wegen eines im Training erlittenen Abrisses der linken Schultergelenkslippe aus. Coach Franco Foda, der ein flammendes Plädoyer für den Erhalt der Grazer Nachwuchsakademie hielt, darf mit keinem neuen Spieler im Winter rechnen. Das sei kein Thema, hörte man aus der sportlichen Führung.

Dafür stehen zahlreiche Verhandlungen von Vertragsverlängerungen an. Da wäre einmal Sportdirektor Oliver Kreuzer, dessen Kontrakt im Sommer endet. Auch die Spieler Gratzei, Ehrenreich, Perthel, Pürcher, Kienzl, Muratovic, Mevoungou, Haas und Hassler sind nur noch bis Sommer an die Grazer gebunden. Die Gespräche mit den Spielern seien im Gange und würden auch im türkischen Trainingslager (24. Jänner bis 5. Februar Belek) geführt, hieß es dazu. (APA)