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Ein Auto versinkt in Bayern in den Fluten.

Foto: dapd/Timm Schamberger

Starke Regenfälle sollen noch einmal die Hochwassergefahr in Deutschland erhöhen. Die Pegel der Flüsse stiegen am Donnerstag wieder an - vor allem in Bayern, Hessen, Niedersachsen und Thüringen. Es wurde damit gerechnet, dass in einigen Gebieten an den Zuflüssen zu Main und Donau die Überschwemmungen stärker werden als durch die erste Welle in den vergangenen Tagen.

Das Main-Hochwasser bedrohte die ufernahen Innenstadtbereiche von Frankfurt. Am Donnerstag in der Früh erreichte das Wasser die auf der Höhe des Römerbergs errichteten Barrieren. Nach Angaben eines Feuerwehrsprechers lag der Pegel bei 4,73 Meter, was der höchsten Meldestufe 3 entspricht. Der Main stieg demnach um etwa einen Zentimeter pro Stunde an. Die Schutzwälle sind für ein Hochwasser bis zu fünf Meter ausgerichtet. Nach Einschätzung von Experten wird der Main diesen Pegelstand erreichen.

In Hessen hält der Dauerregen laut Prognose bis Freitagvormittag an. In den Nordwest-Staulagen der Mittelgebirge könnten 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter in 48 Stunden fallen, warnten die Meteorologen, im Odenwald gebietsweise sogar 60 bis 70 Liter.

Verschärfte Hochwasserlage

Nachdem der Main bei Wertheim am Mittwoch seinen Höchststand von 5,80 Metern erreicht hat, wird nun ein Anstieg im nordöstlichen Neckargebiet (Baden-Württemberg) erwartet. Zwar sei der Pegelstand des Mains um fast 40 Zentimeter zurückgegangen, sagte der Leiter der Hochwasser-Vorhersage-Zentrale, Manfred Bremicker, in Karlsruhe. Die Hochwasserlage am Neckar und an seinen östlichen Zuflüssen Murr, Rems und Kocher habe sich durch die starken Niederschläge der vergangenen Tage allerdings verschärft. Die vergangene Woche aufgetretenen Hochwasserstände könnten teilweise erheblich überschritten werden, warnte er.

An den nördlichen Donauzuflüssen und den Zuflüssen aus dem südlichen Donauvorland (Bayern) waren am Donnerstagvormittag die Meldestufen 1 und 2 erreicht. Der Hochwassernachrichtendienst rechnete dort verbreitet mit Überschwemmungen der Meldestufe 2 und 3, örtlich auch der Meldestufe 4. Auch die Pegel von Rhein und Mosel stiegen wieder. Am Donnerstag zeigte der Rhein in Koblenz eine Höhe von 6,15 Metern an. Bis zum Wochenende werde er weiter steigen und "mit Sicherheit" die Größenordnung von dem Hochwasser Anfang der Woche erreichen, sagte ein Sprecher des Meldezentrums in Mainz. (APA)