Paris/Bamako - Nach dem gewaltsamen Tod zweier Franzosen im Grenzgebiet zwischen dem Niger und Mali wirft die nigrische Regierung der französischen Armee die Tötung mehrerer Soldaten vor. Bei dem französischen Militäreinsatz zur Rettung der beiden entführten Franzosen am Samstag in Mali seien nigrische Soldaten durch französisches Feuer gestorben, sagte ein ranghoher nigrischer Regierungsbeamter am Donnerstag. "Ich sage nicht, dass die französischen Militärs das absichtlich getan haben", aber es bestehe "kein Zweifel" daran, dass die drei Soldaten von französischen Schüssen getroffen worden seien. "Wir wollen keinen Streit, aber wir wollen, dass das Geschehene vollständig aufgeklärt wird."

Frankreich wiederum erklärte, die getöteten nigrischen Soldaten hätten aufseiten der radikalislamischen Terrorgruppe Al-Kaida im islamischen Maghreb (Aqmi) gegen die französische Armee gekämpft. "Es ist am Niger, darauf Antworten zu geben", sagte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums in Paris. Frankreich hatte am Samstag nach malischen Angaben die Fahrzeuge der Geiselnehmer mit Kampfhubschraubern angegriffen, um die zwei verschleppten Franzosen zu befreien. Nach dem Angriff wurden die beiden 25 Jahre alten Männer tot aufgefunden; ihre Leichen wurden mittlerweile nach Paris überführt. Dem französischen Verteidigungsministerium zufolge erschossen die Entführer ihre Opfer. Die Al-Kaida-Gruppe Aqmi bekannte sich am Donnerstag zu der Tat. (APA)