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Brasilien wird von der schlimmsten Naturkatastrophe seit Jahrzehnten heimgesucht. Nach heftigen Regenfällen haben seit Mittwoch mehrere Schlammlawinen im Bergland von Rio de Janeiro Städte verwüstet.
Besonders betroffen waren Teresópolis, rund 100
Kilometer von Rio entfernt, und die Stadt Nova Friburgo.
Ganze Viertel wurden durch Flüsse aus Schlamm und
Gesteinsbrocken weggeschwemmt, tausende Menschen sind obdachlos.
Sportstadien, Kirchen und Amtsgebäude werden zu Notquartieren umfunktioniert.
Am Mittwoch war innerhalb von 24 Stunden soviel Regen niedergegangen, wie sonst innerhalb eines Monats zu dieser Jahreszeit. Meteorologen sagen bereits die nächsten Regenfälle voraus.
Foto: Reuters/Bruno Domingos
Die
Katastrophe hat schon jetzt einen Milliardenschaden angerichtet.
Foto: APA/Antonio Lacerda
Die Region ist ein wichtiges Anbaugebiet für Obst und Gemüse. Die Naturkatastrophe dürfte daher auch eine gravierende Auswirkung auf die Lebensmittelpreise haben.
Die Krise ist die erste große Herausforderung für die neue Präsidentin Dilma Rousseff. Am Donnerstag besuchte sie das Gebiet.
Foto: AP/Roberto Stuckert
Rousseff ist erst seit Anfang des Jahres im Amt. Sie versprach "starke
Maßnahmen". Die brasilianische Regierung stellte bislang umgerechnet knapp 350
Millionen Euro Soforthilfe zur Verfügung.
Das Gesundheitsministerium
kündigte außerdem an, sieben Tonnen medizinisches
Material bereit zu stellen.
Roberta Machado Correia überlebte einen Erdrutsch in Teresópolis. Am Donnerstag besuchte sie das Begräbnis einer Freundin.
Behörden meldeten in der Nacht auf Freitag bereits mehr als 500 Tote.
Weitere Opfer sind zu befürchten, da viele abgeschiedene Gebiete nur schleppend von den Rettungskräften erreicht werden können.
Helfer bergen einen Hasen aus den Fluten, viele Tiere haben aber keine Chance gegen die Fluten. In den betroffenen Gegenden liege ein starker Verwesungsgeruch in der Luft, berichten Zeugen.
Schon lange gab es keine vergleichbare Umweltkatastrophe mehr in Brasilien: 1967 gab es einen Erdrutsch in der
Küstenstadt Caraguatatuba, bei dem 436 Menschen getötet wurden. (jus, derStandard.at, 14. Jänner 2011)