Die ORF-Diskussionssendung "Im Zentrum" startet noch diesen Monat neu durch. Der Sonntagsabendtalk künftig direkt aus dem ORF-Zentrum statt aus dem Haas-Haus in der Wiener Innenstadt gesendet werden, wo seit Wochen im Eingangsbereich im Erdgeschoss geprobt wird, DER STANDARD berichtete. Erster Sendetermin ist der 23. Jänner, wie TV-Chefredakteur Fritz Dittlbacher der APA bestätigte. Die Verträge mit dem Haas Haus sind bereits gekündigt.

Dittlbacher ist begeistert über das neue Setting, das am Freitag von ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz nach mehreren Pilotsendungen endgültig abgesegnet worden ist. "Es ist viel geräumiger, viel heller und viel freundlicher." Neu ist außerdem, dass Publikum geladen wird, in dem "immer wieder ausgewählte Betroffene sitzen, die etwas zu einem Thema beitragen", so Dittlbacher. So werde die Diskussionsrunde offener als bisher. Weitere Änderungen, etwa bei dem Moderatorenteam, das aus Ingrid Thurnher und "News"-Chefredakteur Peter Pelinka besteht, seien nicht geplant.

"Neue, moderne Version"

Wrabetz, der am Freitag Grünes Licht gab, lobte den neuen Look der Sendung: Damit präsentiere der ORF "seine neue, moderne Version des Polit-Talks: offene Diskussionskultur, die dem Format neue attraktive Möglichkeiten eröffnet. Ich freue mich auf viele spannende Diskussionen am Sonntagabend im ORF-Zentrum", sagte er.

Die neue Sendung ist in Zusammenarbeit von Wrabetz, Dittlbacher und nicht zuletzt dem kaufmännischen Direktor, Richard Grasl entstanden, da mit der Absiedlung vom teuren Haas-Haus auch einiges an Sparpotenzial gehoben werden sollte. Grasl zeigte sich ebenfalls zufrieden mit der Umsetzung: "Das neue 'Im Zentrum' ist für mich geradezu ein Vorzeigemodell für die rasche Erfüllung des Auftrages, mit noch effizienterem, wirtschaftlichem Einsatz der Mittel ein innovatives Qualitätsprodukt für das Publikum des ORF herzustellen", sagte er. "Wir produzieren in Zukunft günstiger und unter besserer Auslastung der ORF-eigenen Infrastruktur am Küniglberg-"

Der Rechnungshof hatte im Jänner 2009 moniert, dass die Übertragung der Sendung aus dem Haas-Haus jährliche technische Mehrkosten in Höhe von rund 570.000 Euro verursache. Laut internen Berechnungen war man im ORF zuletzt davon ausgegangen, rund 250.000 Euro einsparen zu können. Der vor drei Monaten abgewählte Informationsdirektor Elmar Oberhauser hatte an dem Standort stets festgehalten. Unmittelbar nach seinem Ausscheiden aus der ORF-Geschäftsführung hatten die Arbeiten an einer Übersiedelung begonnen. (APA)