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Im Anfangsteil der Runde passiert man das Baum-Heiligtum Maria Buchen.

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Der Sieggrabner Kogel an der schmalsten Stelle des Burgenlandes - wo das östlichste Bundesland auf kaum vier Kilometer eingeengt wird - gehört zu den wenig bestiegenen Erhebungen.

Ein Begriff ist er nur den Mineraliensammlern, die dort Turmaline und Granaten aufspürten. Allerdings ist der Fundort längst leer gesucht, höchstens ein paar kristallähnliche Gebilde sind noch zu finden, neue Aufschlüsse gibt es nicht. Der Berg am Rande des Naturparks Rosalia-Koglberg kann zudem nur "wild" , also nicht auf markiertem Weg, betreten werden, eine Weitwanderroute führt am Gipfel vorbei.

Schöne Fernsicht

Aber gerade die Einsamkeit - die leider abschnittsweise vom Lärm des Verkehrs auf der Schnellstraße gestört wird - macht den Reiz einer Wanderung in diesem Gebiet aus. Von den freien Flächen rund um den Kogel hat man eine sehr schöne Fernsicht zum Ödenburger und zum Günser Gebirge, zu Teilen der Rosalia und zum Pauliberg, einem ehemaligen Vulkan, dessen letzte Ausbruchsperiode rund fünf Millionen Jahre zurückliegt.

Im Anfangsteil der Runde passiert man das Baum-Heiligtum Maria Buchen - von den Heimischen Bildl genannt -, das auch als Gedenkstätte für Kaiserin Elisabeth dient, die in Ungarn wesentlich mehr geschätzt und verehrt wurde als in Österreich. Dorthin führt auch ein 1997 anlässlich des 200-jährigen Jubiläums der Kirche in Sieggraben errichteter Kreuzweg, der einen Bogen der markierten Route abschneidet. Der Platz war wahrscheinlich eine alte Kultstätte. Bis zum Sieggrabner Kogel geht es vorwiegend durch Wald, dann mehr durch freies Gelände.

Keine steilen Anstiege

Im letzten Drittel der Runde bietet sich ein Abstecher ins niederösterreichische Schwarzenbach an, wo 1992 Archäologen ein stark befestigtes keltisches Oppidum ausgegraben haben, das teilweise rekonstruiert und als Freilichtmuseum ausgestattet ist. Auf dem Gipfel des einstigen Festungsberges steht ein Aussichtsturm, den man schon von weitem sieht.

Die Runde bietet keine Schwierigkeiten, weist keine steilen Anstiege auf und ist gut markiert. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/15.01.2011)