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Strindberg-Seelen in Wallung: v. li. Lucas Gregorowicz, Catrin Striebeck und Ignaz Kirchner.

Foto: Hochmuth/APA

Wien - In dem Künstlerdrama Rausch des skandinavischen Meistersymbolisten August Strindberg gibt der Tod eines Kindes Anlass zu einem Prozess der Selbstbefragung und Seelenzerknirschung. Just am Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn macht sich der Dramatiker Maurice (Lucas Gregorowicz), im Wiener Akademietheater ein blasser Träumer, der Untreue schuldig.

Er glaubt, sein Liebesglück bei der Atelierschönheit Henriette (Catrin Striebeck) gefunden zu haben, stürzt aber bloß in einen Alptraum aus hübschen Video-Sequenzen und allzu naheliegenden Schreckensbildnern, die die Vertreibung des Menschen aus dem Paradies illustrieren.

Unklar bleibt, was Regisseur Stefan Pucher an dem ebenso weihrauchhaltigen wie nach abgestandenem Parfüm riechenden Text interessiert hat. Die Inszenierung, in der passabel gespielt, aber letztlich geheimnislos agiert wird, ließ das Können der Beteiligten unangetastet - und das Publikum ratlos zurück. (Ronald Pohl/DER STANDARD, Printausgabe, 15.1.2011)