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Superjoker Harnik.

Foto: Reuters

Stuttgart - Martin Harnik hat den VfB Stuttgart am Samstag zum Start der Rückrunde in der deutschen Fußball-Bundesliga zu einem 1:0-Sieg über den Tabellenzweiten FSV Mainz geschossen. Die Stuttgarter verbesserten sich dadurch im Abstiegskampf vorerst auf den Relegationsplatz. Einen weiteren Rückschlag setzte es dagegen für Titelverteidiger Bayern München. Der Rekordmeister musste sich in Wolfsburg mit einem 1:1 begnügen und ist Fünfter.

16 Punkte fehlen den Bayern bereits auf Tabellenführer Borussia Dortmund, der bereits am Vortag zum Auftakt in Leverkusen 3:1 triumphiert hatte. Auch der erste Verfolger Mainz liegt nach der Pleite in Stuttgart bereits 13 Zähler zurück. Harnik entschied die Partie mit seinem fünften Saisontor in der Liga. Der österreichische Teamstürmer traf neun Minuten nach seiner Einwechslung entgegen dem Spielverlauf aus kurzer Distanz (79.), bescherte Bruno Labbadia damit auch seinen ersten Sieg als Stuttgart-Trainer. Bei den Mainzern, die mehr Spielanteile für sich beanspruchten, überzeugte Christian Fuchs links in der Viererkette. Andreas Ivanschitz kam nicht zum Einsatz.

Ribery erneut angeschlagen

Die Bayern ließen in Wolfsburg nicht nur zwei Punkte liegen, sie verloren nach 20 Minuten auch Franck Ribery mit einer Sprunggelenksverletzung. Nach umfangreichen Untersuchungen im linken Knie wurde eine Kapselzerrung diagnostiziert, der Franzose wird nach mehrtägiger Trainingspause in etwa zwei Wochen wieder einsatzfähig sein.  Die Tore erzielten Bayerns Thomas Müller (7.) bzw. Sascha Riether (86.). Der neue Bayern-Keeper Thomas Kraft parierte bei seinem Bundesliga-Debüt einen Elfmeter von Grafite in der Nachspielzeit der ersten Hälfte.

"Dortmund ist sehr weit weg. Das muss man akzeptieren und respektieren", sagte Bayerns Arjen Robben angesichts von 16 Punkten Rückstand und Müller ergänzte: "Über Dortmund müssen wir nicht mehr reden."

Ähnliche Töne kamen aus Leverkusen, das beim Dortmunder Meisterstück am Freitagabend mit 3:1 gedemütigt worden war. "Man muss den Hut ziehen, wirklich außergewöhnlich", sagte Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler. Die Borussia schlägt die Glückwünsche beharrlich aus, Trainer Jürgen Klopp ließ sich das M-Wort nicht entlocken. "Wir wären schön bescheuert, wenn wir uns jetzt mit was anderem beschäftigen würden als mit dem nächsten Spiel. Dafür ist die Bundesliga viel zu gefährlich, viel zu eng", sagte Klopp. Doch langsam, vielleicht sogar schnell, wirkt die Bescheidenheit kindisch bis lächerlich.

Frings rettet Werder-Sieg

Werder Bremen kam zu einem dramatischen 2:1-Sieg gegen 1899 Hoffenheim. Für die Entscheidung sorgte ein Gewaltfreistoß von Kapitän Thorsten Frings in der Nachspielzeit (92.). Zuvor hatte Marko Arnautovic das 1:0 durch seinen Sturmkollegen Claudio Pizarro mit einem überlegten Pass vorbereitet (36.).

Arnautovic scheiterte zudem nach der Pause mit einer Topchance an Hoffenheim-Keeper Tom Starke (66.). Landsmann Sebastian Prödl hatte bereits in der Anfangsphase an die Latte geköpfelt (12.). Auf der Gegenseite spielte Bayern-Leihgabe David Alaba in seinem Debüt für Hoffenheim im Mittelfeld durch, sein Teamkollege Andreas Ibertsberger wurde bereits zur Pause ausgewechselt. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Boris Vukcevic erzielt (87.).

Der von seinem Ex-Klub Real Madrid umworbene Ruud van Nistelrooy schoss den Hamburger SV zu einem 1:0-Sieg beim FC Schalke 04 geschossen. Der 34-jährige Niederländer erzielte den entscheidenden Treffer in der 53. Minute aus kurzer Distanz. Die Schalker Konsolidierung nach zuletzt vier Heimsiegen ohne Gegentor geriet damit wieder ins Wanken. Der HSV verkürzte dagegen als Siebenter seinen Rückstand auf die internationalen Startplätze.

Gladbach siegt bei Stranzl-Debüt

Tabellenschlusslicht Borussia Mönchengladbach landete mit 1:0 in Nürnberg ebenfalls einen wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Neuzugang Martin Stranzl gab der schwächsten Defensive der Liga in der Innenverteidigung neue Stabilität. Der Burgenländer hatte allerdings Glück, nicht mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen, als er im Strafraum nach seinem Gegner grapschte (33.). Das Gladbacher Tor erzielte Roman Neustädter bereits in der 8. Minute. Bei Nürnberg kam der wiedergenesene Ex-Austriana Rubin Okotie ab der 78. Minute zu seinem zweiten Kurzeinsatz. Freiburg und St. Pauli trennten sich 2:2. (red/APA)