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Herr Kostelic aus Kroatien ist im Skiweltcup bisher zweifelsohne Mann des Jahres 2011.

Foto: Reuters/Buholz

Wengen - Ivica Kostelic hat am Sonntag auch den Weltcup-Slalom in Wengen gewonnen. Zweiter wurde der nach dem ersten Durchgang in Führung gelegene Marcel Hirscher (+0,93 Sek.). Trotz eines kapitalen Fehlers im zweiten Lauf konnte der Salzburger noch einen minimalen Vorsprung auf den Franzosen Jean-Baptiste Grange (0,99) ins Ziel retten. Vierter wurde Michael Janyk (CAN) vor den zeitgleichen Fünften Benjamin Raich und Mario Matt.

Reinfried Herbst wurde nach fehlerhafter Fahrt in beiden Durchgängen nur 19., Weltmeister Manfred Pranger im zweiten Lauf disqualifiziert. Mit dem 15. Sieg seiner Karriere, dem vierten in dieser Saison und dem bereits elften im Slalom, baute Kostelic seine Führung im Gesamtweltcup weiter aus. Der Kroate, der bereits am Freitag die Superkombination auf dem Lauberhorn für sich entschieden hatte, hat nun schon 215 Zähler Vorsprung auf Titelverteidiger Aksel Lund Svindal aus Norwegen, der die Qualifikation für den zweiten Durchgang nicht schaffte.

Kostelic bewies eindrucksvoll, was im warmen Sonnenschein und bei den immer schwieriger werdenden Pisten-Verhältnissen noch möglich ist. Der nach dem ersten Lauf zweitplatzierte Kroate legte mit einem Traumlauf Hirscher einiges vor. Doch der junge Salzburger zeigte keine Nerven, auch nachdem ihm ein Fehler die Siegchance raubte: "Ich habe alles riskiert, alles gegeben und den zweiten Platz ins Ziel gerettet. Es wäre zu schön gewesen ...", meinte der 21-Jährige. "Ich hätte nicht mehr gedacht, dass sich das noch für das Podest ausgeht. Ich habe gewusst, dass Kostelic wieder gut gefahren ist."

Der zehn Jahre ältere Kostelic gewann seinden zweiten Slalom en suite, im Gesamtweltcup hat er nun bereits 726 Punkte auf dem Konto, es folgen der Norweger Aksel Lund Svindal (511), der Schweizer Silvan Zurbriggen (469) sowie Raich (434). "Ich bin die ganze Woche hier gefahren. Dass ich den Slalom gewinne gegen all die spritzigen Leute, war nicht so leicht", meinte der eifrige Sieger. Neben den Erfolgen in Kombination und Torlauf konnte Kostelic in der Spezialabfahrt einen bemerkenswerten zwölften Platz verbuchen.  "Ich habe den Gesamtweltcup im Kopf ausgeschaltet, ich muss mich auf jedes Rennen konzentrieren."

Matt wieder da

Mario Matt feierte nach der Wiederauferstehung in Adelboden als Vierter sein nächstes Topresultat nach langer Durststrecke und sicherte sich mit Platz fünf wohl auch seinen Startplatz bei der WM. Der zweifache Weltmeister (2001, 2007) war im ersten Durchgang an 23. Stelle gelegen und nützte die gute Startnummer bei Weichschnee-Verhältnissen zur Laufbestzeit im zweiten. Zweitbeste Laufzeit verbuchte der Kanadier Michael Janyk, der sich vom 17. auf den vierten Platz katapultierte.

Raich, der in Adelboden aus der Startgruppe der Top-Sieben gefallen war, fand sich ob des Fehlens des Franzosen Julien Lizeroux trotzdem in derselben wieder und kam mit Nummer drei mit guter Fahrt zum vierten Zwischenrang. Ein Fehler vor dem Flachstück im unteren Teil kostete allerdings etwas Zeit, im von ÖSV-Trainer Rainer Gstrein gesetzten zweiten Durchgang musste der Tiroler noch einen Platzverlust hinnehmen.

Reinfried Herbst fiel von Platz neun weit zurück. "Ich habe die eine oder andere Spur nicht richtig getroffen. Ich bin darauf gefasst gewesen, dass alles passieren kann. Ich weiß schon, wo die sieben Zehntel liegen", sagte der Salzburger, der wohl schon jetzt keine Chance hat, seinen letztjährigen Erfolg im Slalom-Weltcup zu wiederholen.

Weltmeister Manfred Pranger wurde aufgrund eines nicht regelkonformen Skis nachträglich aus der Wertung genommen, Christoph Dreier schied aus. Patrick Bechter verpasste als 31. um 0,09 Sekunden die Teilnahme am zweiten Lauf und die Chance eines Laufs mit perfekter Startnummer. Rainer Schönfelder sah im ersten Durchgang ebensowenig das Ziel wie einma mehrl Bode Miller. (red/APA)