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Dieses Bild wurde 2009 durch ein Mikroskop aufgenommen. Es zeigt den H1N1-Stamm des Schweinegrippevirus.

Foto: AP/Center for Disease Control and Prevention/C. S. Goldsmith and A. Balish

Wien – Ende April 2009 hat die Schweinegrippe erstmals die weltweite Aufmerksamkeit auf sich gezogen, nachdem erste Todesfälle aus Mexiko gemeldet und Schulen geschlossen worden waren. Danach ging es Schlag auf Schlag: Binnen weniger Tage erreichte die Krankheit Europa, rund ein halbes Jahr später gab es in Österreich den ersten Toten. Nach einer Pause ist die Erkrankung mit der heurigen Grippewelle als saisonale Influenza wieder in Europa angelangt. Im Folgenden eine Chronologie:

23. April 2009: In Mexiko und den USA wird verstärkt von Humaninfektionen mit dem neuartigen Influenzavirus A(H1N1) berichtet.

24. April 2009: Wegen einer Grippewelle ordnet die mexikanische Regierung die Schließung aller Schulen des Landes an. Von 20 Toten ist die Rede, später werden die Angaben auf einen geringeren Wert korrigiert. Fast 1.000 Menschen wurden bis dahin in Krankenhäuser gebracht.

25. April 2009: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einer Pandemie und erhöht die Alarmstufe auf drei von sechs möglichen Warnkategorien.

27. April 2009: Die Schweinegrippe erreicht Europa. In Spanien und Großbritannien weisen Mediziner das mutierte Virus bei drei kürzlich zurückgekehrten Mexiko-Reisenden nach.

28. April 2009: In Österreich wird der erste Fall bekannt. Eine 28-jährige Frau hat sich bei einem Besuch in Guatemala mit dem H1N1-Virus angesteckt. Am 2. Mai kann die Frau nach einer Behandlung mit antiviralen Medikamenten das Spital gesund verlassen.

29. April 2009: Im US-Staat Texas stirbt ein 23 Monate altes Kind – es ist der erste Todesfall außerhalb Mexikos. Die WHO hebt das Pandemie-Risiko auf die zweithöchste Stufe fünf an.

11. Juni 2009: Die WHO erklärt die Schweinegrippe zur Pandemie und ruft die höchste Alarmstufe sechs aus. Weltweit sind fast 30.000 Infektionen in 74 Ländern registriert. Insgesamt sind mehr als 140 Patienten gestorben.

14. Juni 2009: In Schottland stirbt ein Patient. Es ist der erste Schweinegrippe-Tote außerhalb des amerikanischen Kontinents.

10. August 2009: 192 Erkrankungen in Österreich – Die heimischen Gesundheitsbehörden stellen ihre Strategie zur Bekämpfung der Schweinegrippe um. Patienten müssen nicht mehr ins Spital, sie können in Heimquarantäne behandelt werden.

27. Oktober 2009: In Österreich läuft die Schweinegrippe-Impfung an, zunächst aber nur für das Gesundheitspersonal.

2. November 2009: Ein aus Bozen stammendes elfjähriges Mädchen ist das erste Todesopfer in Österreich. Weltweit gibt es bisher 6.153 Tote. In Österreich weist die Statistik des Gesundheitsministeriums bis dahin 493 Erkrankte aus.

9. November 2009: In Österreich werden nun auch Risikogruppen wie Schwangere und Chronisch-Kranke mit der Vakzine Celvapan (Baxter) geimpft.

21. November 2009: Erstmals stecken sich Menschen gegenseitig mit einem Schweinegrippe-Stamm an, gegen den das Medikament Tamiflu nichts ausrichten kann. Betroffen sind fünf Patienten in Wales (Großbritannien). Die WHO hat bis dahin mehr als 50 Fälle von Grippe-Stämmen mit Resistenzen registriert.

18. Dezember 2009: Die Zahl der Todesfälle übersteigt nach Angaben der WHO nun die 10.000er-Marke. Mit Stichtag 13. Dezember gab es mindestens 10.582 Tote.

18. März 2010: Die Schweinegrippe-Pandemie ist in Österreich laut Gesundheitsministerium abgeklungen: Nur mehr grippale Infekte, bei denen kein A(H1N1)-Virus nachweisbar ist, treten auf. Die WHO-Pandemie-Warnstufe gilt allerdings weiter. Bis zum Ende der Kalenderwoche 10 (14. März) starben in Österreich 40 Personen an dem Virus, 278.294 ließen sich dagegen impfen. Der Großteil des gelieferten Impfstoffes Celvapan (rund 1,1 Millionen Einheiten) blieb übrig.

16. Dezember 2010: Die britischen Gesundheitsbehörden verzeichnen einen rasanten Anstieg der Grippeerkrankungen – inklusive mehrerer Fälle von Schweinegrippe. Seit Anfang Oktober gibt es 14 Tote durch H1N1. In Deutschland sterben wenig später ein kleines Mädchen und ein Mann, die an Schweingrippe erkrankt sind.

1. Jänner 2011: Auch in Österreich gibt es wieder ein Schweinegrippe-Todesopfer. Ein 24-jähriger deutscher Urlauber mit Vorerkrankungen stirbt laut Salzburger Landessanitätsdirektion in Saalbach/Hinterglemm am H1N1-Virus.

12. Jänner 2011: Ein 19-Jähriger stirbt im Landeskrankenhaus Feldkirch an Schweinegrippe. Der Patient litt an einer schweren chronischen Krankheit. Zu diesem Grundleiden ist eine schwere Lungenentzündung infolge der H1N1-Infektion dazugekommen. (APA)