Linz - Der Linzer Automationsspezialist Keba hat einen Sieben-Jahres-Vertrag im Wert von 50 Mio. Euro mit einem vorerst nicht genannten europäischen Roboterhersteller an Land gezogen. Sein Unternehmen werde sich schneller erholen als erwartet, sagte Vorstandschef Gerhard Luftensteiner im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN/Montag-Ausgabe). 2009/10 (per Ende März) hatte Keba krisenbedingt einen operativen Verlust und ein Umsatzminus eingefahren.

"Wir bieten für die Roboter alles aus einer Hand - vom Antrieb über die Steuerung bis zum Schaltschrank", erklärte Luftensteiner. Durch technische Neuerung gelinge es, die Maschinen gleichsam feinfühliger zu machen, etwa zur Glasgravur. Möglicherweise gesundheitsgefährdende Polierarbeiten könnten automatisiert werden. In China habe die Industrieautomation von Keba schon 50 Mitarbeiter, auch Taiwan und Japan würden sich sehr gut entwickeln, so der Vorstandsvorsitzende.

Krise brachte starke Rückgänge

Die Wirtschaftskrise hat das Linzer Unternehmen wie berichtet voll getroffen. Vor allem im Industrieautomationsbereich lagen die Quartalsumsätze zum Teil um bis zu 50 Prozent unter dem Jahr davor. Übers Gesamtjahr gesehen blieb ein Minus von 30 Mio. Euro. Keba ist einer der wichtigsten Lieferanten von Herstellern von Kunststoff-Spritzgussmaschinen, diese Branche hatte besonders zu leiden. Nichts verloren habe man laut Luftensteiner beim zweiten Standbein, der Geldautomation.

2009/10 sank der Keba-Umsatz laut OÖN von 124 Mio. auf 104 Mio. Euro. Im laufenden Geschäftsjahr erwartet das Unternehmen 120 Mio. Der Personalstand liege bei 767 fixen Mitarbeitern, mit den Leasingkräften habe man den alten Stand von knapp 800 Leuten vor der Krise wieder erreicht, hieß es weiter. Bei einem Joint Venture in China - in dem Land haben die Linzer ihren Umsatz auf 12 Mio. Euro verdoppelt - sind weitere 220 Personen beschäftigt.

Die Ertragslage verbessere sich laut Luftensteiner nicht ganz so rasch. Auf dem Beschaffungsmarkt seien etliche Lieferanten weggefallen und die Preise gestiegen. 2009/10 war das Betriebsergebnis (EBIT) wie berichtet von plus 2,26 auf minus 4,1 Mio. Euro gefallen. (APA)