Wien - Sexuelle Gewalt ist eine Kriegswaffe, die oft und systematisch in fast allen Konfliktregionen der Erde eingesetzt wird. Mit der Vergewaltigung der Mädchen und Frauen wird zugleich die Bevölkerung terrorisiert und gedemütigt. Neben irreparablen körperlichen Verletzungen leiden die Frauen unter jahrelangen Traumasymptomen, die sich chronifizieren, unter Panikattacken und Selbstmordgedanken - das Schlimmste ist für sie die soziale Ausgrenzung, der Ausschluss aus der sozialen Gemeinschaft. Gegen dieses massive Unrecht und das große Leid wollte Monika Hauser ein Zeichen setzen. Sie war wütend auf die träge internationale Hilfsmaschinerie und die Politik, die sich dieses Problems nicht annahm.

100.000 konnte geholfen werden

2008 wurde Monika Hausers Arbeit mit dem Alternativen Nobelpreis gewürdigt. Heute engagiert sich medica mondiale gegen alle Formen sexueller Gewalt gegen Frauen und Mädchen in Kriegszeiten, die Verfolgung der Täter und die Unterstützung und Heilung der Opfer. Zudem macht die Organisation das tabuisierte Thema sexueller Gewalt immer wieder öffentlich. An die 100.000 Frauen konnte mit der Arbeit von medica mondiale bislang geholfen werden. Die Arbeit von medica mondiale umfasst nicht nur akute medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung, sondern auch Rechtshilfe, Bildungsangebote und Jobkurse.

Ausdruck von patriarchalen Strukturen

Aber zufrieden ist Monika Hauser mit der Situation der Frauen insgesamt noch lange nicht. Denn sexuelle Gewalt, Unterdrückung und Benachteiligung von Frauen findet sich nicht nur in Kriegs- und Krisengebieten. Sie ist Ausdruck von patriarchalen Strukturen, die sich auch in Friedensgesellschaften wie Deutschland und Österreich finden. Hier gilt es für die engagierte Ärztin noch intensive Bewusstseinsarbeit zu leisten. (red)