St. Pölten/Wien - Mehrere niederösterreichische Skigebiete könnten bald dem Land übergeben werden. Das Büro der Tourismus- und Sportlandesrätin Petra Bohuslav (VP) bestätigte am Montag auf Anfrage, dass derzeit entsprechende Gespräche zwischen Land und Gemeinden laufen - wie die Niederösterreichischen Nachrichten bekannt gemacht hatten.

"Wir führen Verhandlungen mit Skigebieten in alle Richtungen", sagte Bohuslavs Pressesprecher Lukas Reutterer. In wie vielen Fällen eine Übernahme ins Haus stünde und um welche Skigebiete es sich konkret handle, verriet Reutterer nicht. In etwa einem Monat seien die Gespräche abgeschlossen, dann werde die Öffentlichkeit informiert.

Kolportiert wird die Übernahme von bis zu acht Skigebieten. Die Annaberger Bürgermeisterin Petra Zeh (VP) bestätigte dem Standard dass sie mit dem Land verhandle. Die Kommune ist hundertprozentiger Eigentümer der Annaberglifte. Für eine Übernahme der Lifte spricht aus Sicht der Ortschefin, dass der Freizeitspaß die Gemeinde in schneearmen Wintern zu viel koste und dann das Gemeindebudget entsprechend belaste. Dass dürfte auch für weitere Kommunen der Grund für entsprechende Verhandlungen sein.

Lifte sollen weiter fahren

Um den Arbeitsplatz müsse deshalb niemand bangen, versicherte Zeh. "Das gibt sogar eine Sicherheit, dass die Lifte weiterbetrieben werden." Der Geschäftsführer der Annaberglifte, Walter Burger, wusste am Montag noch nichts von einer möglichen bevorstehenden Eingliederung des Betriebs in eine Landesholding.

Gespräche sollen laut NÖN unter anderem auch mit Mitterbach, Mönichkirchen und Sankt Corona geführt werden. Es soll dafür bereits vergangenen Oktober eine Dachgesellschaft gegründet worden sein - von der Ecoplus, der Wirtschaftsagentur des Landes Niederösterreich, die sich als Schnittstelle zwischen Wirtschaft und Politik versteht.

Die Grünen Niederösterreich bezeichneten den Vorstoß als "Schnapsidee". In Zeiten des Klimawandels werde "Steuergeld in eine schmilzende [sic!] Branche gesteckt", wird Klubchefin Helga Krismer in einer Aussendung zitiert.(Gudrun Springer, DER STANDARD; Print-Ausgabe, 18.01.2011)