In der Schweiz ist die Zahl der Asylgesuche im vergangenen Jahr zum zweiten Mal in Folge gesunken. 15.567 Personen haben in der Schweiz um politisches Asyl gebeten. Das sind 438 oder 2,7 Prozent weniger als 2009. Prozentual wurden mehr Gesuche bewilligt als im Vorjahr. Schon 2009 war die Zahl der Asylgesuche rückläufig. Insgesamt liegt 2010 aber in der Bandbreite der Jahre seit 2003: Seither schwankt die Zahl der Asylgesuche zwischen 11.000 und 21.000.

Die Asylgewährungs-Quote lag 2010 bei 17,7 Prozent; 2009 waren es 16,3 Prozent gewesen. 3.449 Personen erhielten vergangenes Jahr Asyl. In 9.466 Fällen entschieden die Behörden auf Nichteintreten. 6.541 Gesuche lehnten die Behörden ab. Die restlichen wurden als gegenstandslos abgeschrieben.

Schweiz übernimmt 797 Flüchtlinge aus "Dublin"-Staaten

Asylgesuche von 5.095 Personen kann die Schweiz 2010 aufgrund des Dublin-Abkommens an die jeweils zuständigen Staaten weiterleiten; 2.722 der Betroffenen sind bereits ausgereist. Die Schweiz selbst hat 2010 797 Flüchtlinge aus "Dublin"-Staaten übernommen.

Das Schweizer Bundesamt für Migration (BFM) spricht in seinem im Internet veröffentlichten Kommentar zur Statistik von einem positiven Effekt des Dublin-Abkommens. Die Zusammenarbeit funktioniere gut, und die Schweiz habe weit mehr Personen in andere Staaten überstellen können als sie habe übernehmen müssen.

Das Dublin-Abkommen sieht vor, dass Menschen, deren Gesuch in einem Dublin-Staat abgelehnt worden ist, nicht in einem zweiten Land erneut um Asyl bitten können.

Nigeria vor Eritrea

Wichtigstes Herkunftsland der Asylsuchenden war 2010 wie im Vorjahr Nigeria. 1.969 Gesuche wurden von Bürgern dieses Landes in Westafrika eingereicht, 183 (10,2 Prozent) mehr als 2009.

Auf der Liste der wichtigsten Herkunftsländer liegen hinter Nigeria Eritrea (1.799 Gesuche, Zunahme um 4,4 Prozent) und Sri Lanka (939 Gesuche, Rückgang um 33,6 Prozent). Eine starke Zunahme von Gesuchen registrierte das BFM aus Serbien (910 Gesuche, plus 58,3 Prozent) und Mazedonien (417, plus 57,26 Prozent). (APA)