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Magnus Andersson und Romas Magelinskas realisieren die zweite Niederlage ...

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...von Szilagyi, Wöss, Schlinger (v.li) und Co bei der WM in Schweden.

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Die Norweger dürfen nach dem zweiten Erfolg auf die Hauptrunde hoffen.

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Man soll nicht verallgemeinern. Die schwedische Stadt Linköping ist natürlich eine Reise wert. Aber für Österreichs Handballer nicht. Kleine Einschränkung: bis dato nicht. Nach dem 27:33 (11:16) am Montag gegen Norwegen ist die Tür zur Hauptrunde nur noch einen Spalt weit offen. Heute (21.10, ORF Sport plus) wartet Island, der Favorit auf Platz eins in der Vorrunden-Gruppe B. Gut möglich, dass es am Donnerstag gegen Ungarn nur noch um Peanuts geht. Im sogenannten Presidents Cup werden jedenfalls die Plätze 13 bis 24 ausgespielt. Linköping, wenn man so will, ist Norrköping geworden, dort hatten die Österreicher gegen Japan verloren.

Teamkapitän Viktor Szilagyi sagte, was Teamkapitäne in solchen Situationen zu sagen pflegen. "Wir haben noch zwei Spiele", sagte er, "wir werden nicht aufgeben", sagte er, "aber natürlich muss sehr viel passieren", sagte er. Zwar haben die Österreicher just gegen Island zuletzt zweimal überrascht, mit einem Remis bei der Heim-EM 2010 in Linz und einem 28:23-Heimsieg in der EM-Qualifikation. Doch diesmal spielt die Mannschaft nicht in Linz (oder Wiener Neustadt), nicht in einer ausverkauften Halle, nicht vor kreischenden Fans. Die Isländer sind eine Turniermannschaft, in Österreich waren sie EM-Dritte, 2008 in Peking waren sie Olympia-Zweite.

Gegen Norwegen hatten die Österreicher sogar einen guten, den besseren Start erwischt. Janko Bozovic, Roland Weber und Roland Schlinger nützten die ersten drei Angriffe zu Toren, die Norweger vergaben dreimal. Da stellte Österreichs Goalie Nikola Marinovic kurz auch sein Gegenüber Steinar Ege in den Schatten. Doch Ege, mittlerweile 38, sollte sich steigern. An ihm waren die Österreicher vor einem Jahr im ersten EM-Hauptrundenspiel (27:30) zerbrochen. Diesmal hielt Ege insgesamt nicht wesentlich besser als Marinovic, und doch war Österreich chancenlos.

Nach der Pause kamen Szilagyi und Co. noch einmal auf drei Tore heran (13:16), dann zogen die Norweger wieder davon. Sie arbeiteten sich Chancen heraus, verwerteten sie zumeist und ließen selbst nur wenige zu. Die in Summe besseren Einzelspieler ergaben auch das bessere Team. Österreich hätte gegen dieses Team wie aus einem Guss spielen und viele Chancen verwerten müssen, doch es blieb beim Konjunktiv. Patrick Fölser am Kreis konnte kaum eingesetzt werden, die Flügel Roland Weber und Konrad Wilczynski blieben farblos. Wilczynski sagte hernach: "Man muss auch die Kirche im Dorf lassen. Norwegen ist Weltklasse. Es sind Kleinigkeiten, die uns fehlen."

Dem schwedischen ÖHB-Teamchef Magnus Andersson ist es nicht wie seinem Vorgänger Dagur Sigurdsson gelungen, die Mannschaft auf den Punkt hin in Hochform zu bringen. Eine WM ist keine EM, das hat sich gezeigt, Schweden ist nicht daheim (außer man ist Schwede). Und Linköping ist nicht Linz geworden. (Fritz Neumann aus Linköping; DER STANDARD Printausgabe; 18. Jänner 2011)

 

Gruppe B:

Norwegen - Österreich 33:27 (16:11)
Linköping, Cloetta Center, 3.000, SR Canbro/Claesson (SWE)

Tore: Tvedten 10, Mamelund 5, Loke 4, Strand 4, Myrhol 4, Lund 3, Björnsen 3 bzw. Bozovic 6, Szilagyi 5, Weber 4, Schlinger 4, Wilczynski 3, Fölser 3, Kainmüller 2

Spielverlauf: 0:3 (4.), 5:4 (12.), 9:5 (16.), 11:9 (21.), 13:10 (25.), 16:10 (29.), 16:11 (30.), 16:13 (32.), 20:14 (35.), 23:19 (43.), 27:20 (47.), 30:23 (54.), 33:27 (60.)