Wien -  Mit Jahreswechsel hat Peter Weingart die bisherige Vorsitzende der Agentur für wissenschaftliche Integrität, Ulrike Beisiegel, in dieser Funktion abgelöst. Beisiegel war im Sommer 2009 zur Vorsitzenden der Kommission bestellt worden. Weil sie mit 1. Jänner 2011 ihr neues Amt als Präsidentin der Universität Göttingen antrat, hat sie nun ihre Funktion in der Kommission zurückgelegt.

Die Österreichische Agentur für wissenschaftliche Integrität (OeAWI) war unter dem Eindruck von Plagiatsfällen und mehreren Verdachtsfällen wissenschaftlichen Fehlverhaltens 2008 von österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen gegründet worden. 2009 wurde dann im Rahmen der OeAWI eine aus fünf ausländischen Experten zusammengesetzte Kommission ins Leben gerufen, die unabhängig Vorwürfe wissenschaftlichen Fehlverhaltens in Österreich untersuchen und bewerten soll.

Weingart war von Anfang an Mitglied der Kommission, wo er den Bereich Sozialwissenschaften abdeckte. Der Soziologe (Jahrgang 1941) ist emeritierter Professor am Institut für Wissenschafts- und Technikforschung der Universität Bielefeld. An Stelle von Beisiegel wurde Daniela Männel vom Institut für für Immunologie der Universität Regensburg in die Kommission berufen, wo sie für den Bereich Lebenswissenschaften zuständig ist.

Veranstaltung am 20. Jänner

Die als Verein organisierte OeAWI zählt mittlerweile 29 Mitglieder, darunter alle Universitäten (mit Ausnahme der Musik-Uni Wien) und die großen Forschungsträger, -institute und -förderer. Zur besseren Vernetzung der beteiligten Institutionen organisiert die OeAWI am Donnerstag (20.1.) in Wien eine Veranstaltung. Dabei soll es nicht nur um Bewusstseinsbildung für gute wissenschaftliche Praxis und Prävention gehen. Auf der Wunschliste der OeAWI steht dabei auch eine Vereinheitlichung der zahlreichen, meist unterschiedlichen Regeln der einzelnen Einrichtungen. (red/APA)