Wien - Die in der Causa Meinl European Land (MEL, heute Atrium) mit tausenden Anlegerklagen konfrontierte Meinl Bank bietet weiteren 450 mutmaßlich Geschädigten die Möglichkeit eines Vergleichs an. Man habe eine entsprechende Vereinbarung mit den Anwaltskanzleien Neumayer, Haslinger und Walter getroffen und wolle dafür 3 Mio. Euro aufwenden, teilte das Geldhaus am Dienstag mit. Wer den Vergleich annimmt, bekommt ein Drittel der Differenz zwischen Kaufbetrag und dem nunmehr drastisch geringeren Wert des MEL-Papiers und muss dafür seine Klagsansprüche an die Meinl Bank abtreten.

Zuvor hat die Meinl Bank schon rund 4.400 MEL-Anlegern ein Vergleichsangebot unterbreitet und dafür 18,3 Mio. Euro veranschlagt. Bis dato haben es 3.453 Personen angenommen, rund 15,5 Mio. Euro sind schon geflossen. Grundsätzlich sei man bereit, derartige Vergleiche für insgesamt 7.000 MEL-Anleger, die ihre MEL-Zertifikate direkt bei der Meinl Bank bezogen haben, anzubieten und dafür 30 Mio. Euro lockerzumachen. "In nächster Zeit" werde es zu weiteren Vergleichsabschlüssen kommen, man sei "mit Anlegeranwälten in konstruktiven Gesprächen", hieß es heute.

Die Meinl Bank will sich das Geld von der MEL-Nachfolgegesellschaft Atrium zurückholen - schon im Dezember hatte Vorstand Peter Weinzierl angekündigt, bis zum Sommer sämtliche Anlegerklagen an die Jersey-Firma weiterreichen zu wollen. "Wir werden nicht zulassen, dass sich das Atrium-Management unter CEO Rachel Lavine weiterhin aus der Verantwortung stiehlt", bekräftigte er heute. Atrium und Meinl Bank haben sich bereits gegenseitig mit Milliardenklagen eingedeckt. (APA)