Salzburg - Die Stadt Salzburg feiert ein Verkehrswunder: Der innerstädtische Verkehr verläuft derzeit selbst zu Spitzenzeiten nahezu staufrei. O-Bus, S-Bahn und Postbus melden eine Zunahme der Fahrgastzahlen von zehn und mehr Prozent - teilweise bis an die Kapazitätsgrenzen. Auslöser für diese aus Sicht der Verkehrsplaner erfreuliche Entwicklung ist die Totalsperre einer der wichtigsten städtischen Verkehrsachsen: Die Unterführung der B1 beim Bahnhof durch das "Nelböckviadukt" bleibt wegen des Bahnhofneubaus bis Ende 2012 zu.

"Mehr Straßen bringen mehr, weniger Straßen bringen weniger Verkehr", bilanziert Verkehrsstadtrat Johann Padutsch (Bürgerliste) im Standard-Gespräch die erste Woche der Straßensperre. Dass es im gesamten Stadtgebiet zu "einer spürbaren Abnahme des Verkehrsaufkommens" (Padutsch) gekommen ist, sei nur durch ein "bewussteres Verhalten" der Verkehrsteilnehmer zu erklären. Viele würden auf Öffis umsteigen oder auf unnötige Fahrten verzichten. Padutsch denkt inzwischen schon weiter: Nach Abschluss der Bauarbeiten am Bahnhof könnte man zumindest einen Teil der jetzt bestehenden Regelung beibehalten. (neu/DER STANDARD-Printausgabe, 19.1.2011)