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Für die Oppositionspolitikerinnen nimmt er den Frauen die Würde, für die Ministerinnen steht er für ihre Rechte ein: Berlusconi spaltet.

Foto: REUTERS/Remo Casilli

Rom - Die Vorwürfe gegen den italienischen Premierminister Silvio Berlusconi, der wegen Sex mit einer minderjährigen Prostituierten arg unter Beschuss geraten ist, spalten die Frauen in der italienischen Politik. Die Parlamentarierinnen der stärksten italienischen Oppositionspartei PD (Demokratische Partei) riefen Berlusconi am Dienstag in einem offenen Brief zum Rücktritt auf. "Jetzt ist Schluss. Auf dem Spiel steht die Würde Italiens und all seiner Frauen. Berlusconi soll zurücktreten", hieß es in einem Schreiben der PD-Parlamentarierinnen.

Die Oppositionspolitikerinnen riefen ihre Kolleginnen in der Regierungskoalition auf, offen Berlusconis Verhalten zu verurteilen. "Berlusconis Verhalten ist ein Affront für alle Italienerinnen und sind für einen Premierminister inakzeptabel", hieß es im Schreiben.

Solidarität mit "Premier der Frauenrechte"

Die Parlamentarierinnen in Berlusconis Mitte-Rechts-Lager erwiderten, dass sich der Premierminister in seiner Amtszeit stark für die Rechte der Frauen und für den Schutz von Kindern eingesetzt habe. Dem Premierminister verdanke man unter anderem die Verschärfung der Haftstrafen gegen sexuelle Gewalt, sowie einen verstärkten Einsatz gegen Pädophilie.

"Die Regierung arbeitet trotz dieser Schmutzkampagne gegen den Premierminister weiter. Italien braucht alles, nur keine vorgezogenen Parlamentswahlen", erklärte Unterrichtsministerin Maria Stella Gelmini. Auch Frauenministerin Mara Carfagna erklärte sich mit Berlusconi solidarisch. (APA)