Die Revitalisierung der einstigen Fußgängerunterführung Albertinapassage in Form eines Dinnerclubs kommt langsam in die Gänge. Ab März, spätestens April, wird die 1.500 Quadratmeter große Räumlichkeit vor der Staatsoper umgebaut. Ab Herbst soll dann eine Bar inklusive Gourmetküche und einer Bühne für Live-Konzerte zahlreiche Gäste anlocken. Rund vier Millionen Euro werden in das Projekt fließen, sagte Betreiber Matthias Kamp von Sunshine Enterprises.

Der Restaurantbereich in der tageslichtfreien Location wird etwa 300 Sitzplätze umfassen. Für die Gestaltung der Speisekarte konnte Starkoch Reinhard Gerer gewonnen werden. Als Durstlöscher ist eine breite Auswahl an Cocktails angedacht. In der Mitte des Etablissements wird zudem eine Bühne errichtet, die hauptsächlich für Musiker reserviert sein soll.

"Heiße Phase"

Man befinde sich gerade in der "heißen Phase" der finalen Planungen, so Kamp. Wenn alles "wie ein Wunschkonzert" ablaufe, werde es in den nächsten Wochen zur Bauverhandlung kommen. Ursprünglich hätte der Dinnerclub bereits im Frühjahr dieses Jahres eröffnen sollen.

Kamp betreibt nahe dem Burggarten auch den Club Passage, der ebenfalls in einer aufgelassenen Fußgängerunterführung angesiedelt ist. Mit seinem neuen Projekt will der Unternehmer aber nicht die klassischen Discogänger, sondern ein "erwachseneres Publikum" ansprechen. So schweben ihm als Zielgruppe etwa Touristen, die in Ringstraßenhotels absteigen, oder Theaterbesucher vor.

Wegen Schäden gesperrt

Der Gang ist seit November 2009 wegen Schäden an der Deckenverkleidung gesperrt. Die Stadt Wien hatte bereits kurz zuvor via Ausschreibung bekanntgegeben, dass nach einem neuen Konzept für die 1964 eröffnete und im Lauf der Jahrzehnte zunehmend heruntergekommene Albertinapassage gesucht werde. Vom künftigen Pächter wünschte man sich eine "qualitätvolle, touristisch und ästhetisch attraktive Nutzung". Die ÖVP plädierte daraufhin, am Areal unter der Ringstraße einen Life-Ball-Shop einzurichten. Trotz grundsätzlich positiver Resonanz vom Vater des Charity-Events, Gery Keszler, nahm sich niemand des Vorstoßes an. (APA)