Stockholm - Trotz ständiger Warnungen von Experten und Bekenntnissen von Politikern zu entsprechenden Maßnahmen hat sich der ökologische Zustand der Ostsee bisher nicht gebessert. Laut einer diese Woche veröffentlichten Studie des Schwedischen Wetter- und Meeresforschungsinstituts SMHI leidet derzeit mehr als ein Viertel des Bodens der Ostsee an akutem Sauerstoffmangel. Etwa ein Sechstel des Bodens ist der Untersuchung zufolge tot.

Der finnische Meeresbiologe Alf Norkko sprach gegenüber der Stockholmer Tageszeitung "Dagens Nyheter" (Donnerstag-Ausgabe) von einem "Teufelskreis". Das durch den Sauerstoffmangel ausgelöste Absterben von Tieren und Pflanzen führe zu einer noch stärkeren Konzentration von düngenden Substanzen. Dadurch würde die jedes Jahr auftretende Algenplage in weiten Teilen des Meeres verschlimmert.

Schon vor fünf Jahren befürchtete eine schwedische Expertengruppe, dass die Ostsee ökologisch bereits irreparabel gekippt sein könnte. (APA/red)