Ärger in der Model-WG

Foto: derStandard.at

Das war also laut Sendersprecherin der „wichtigste Punkt" dieser Folge von Austria's Next Top Model, weshalb Puls 4 und die Schwestersender mit dem Sager „Nega-Oide" für diese Sendung werben mussten. Nein, "wir werben nicht damit", sagte eine Sprecherin dem STANDARD vorweg. Deshalb exakt diese Ankündigungen für diese Folge - aber Auflösung erst in der nächsten. Magalie fliegt erst dann. "Edukativ", wie versprochen, wurde es erst im Trailer nach der Sendung. Lena Gercke konnte als "Role Model" schon einmal für ihre versprochene Wirkung auf das Bewusstsein des "unterhaltungsorientierten" Publikums üben.

O-Ton von Gerckes Edukation: "„Ich muss sagen, das hat mich sehr erschrocken. Also ich möchte dir einfach nur sagen, dass wir natürlich überhaupt nicht hinter der Aussage stehen, dass wir uns ganz klar davon distanzieren. Deshalb müssen wir dir leider auch sagen,dass wir das leider nicht mehr weiter verantworten können, so jemanden bei Austria's Next Top Model dabei zu haben."

"Richtig, richtig Scheiße gebaut"

Da finden wir das Statement einer Kandidatin schon edukativer: "Die hat richtig, richtig Scheiße gebaut."

Die Sendersprecherin hatte wie berichtet schon angedeutet, dass das Thema zwei Folgen beschäftigt. Wir dürfen uns also noch eine Woche auf Lena Gerckes "edukatives" Wirken in Sachen Rassismus freuen. Wir werben doch nicht damit.

Und weil das Thema diese Folge so wichtig war, deshalb widmete sie sich vermutlich bis zu dieser wichtigsten Szene nur den Fotoaufnahmen Valeries in in Mumbai für eine indische Designerin, dem Catwalk-Training bei erfrischenden Außentemperaturen, Catwalk-Training mit zwei linken, oder unpassenden Stöckelschuhen, Quadfahren durch den Gatsch, ausführliches Küssen eines männlichen Models im Belvedere nach vorheriger Aufklärung über Gustav Klimts Kuss und seine Geschichte.

Wohl deshalb kam schon nach gut einer Stunde der „wichtigste" Punkt: Kandidatin Magalie erklärt ihrem Freund am Telefon zwei Konkurrentinnen: „a Nega-Oide und a Deitsche", die „in Kongo oder nach Stuttgart ghörten", dürften nach Barcelona. Deshalb wird sie schließlich „edukativ", wie es vom Sender hieß, ausgeschlossen. Aber nicht gleich. Und deshalb widmete der Sender bis zu ersten kritischen Berichten Teaser-Spots mit diesem „wichtigsten Punkt": „Schocks im Model-Loft". Und gleich gefolgt von einer „Oldschool-Modenschau" in „Oldschool-Trainingsanzügen", Ankündigungen„Fashion & Fame" mit Philipp Plein und Kika-Casting, aber das war schon wieder Werbung.

"Schaumstofflippen"

„Wir haben nicht diese unglaublichen Schaumstofflippen wie die Lydia"
Magalie über das dunkelhäutige Model

„Ich mein, man muss von woanders herkommen, dann hat man Chancen in Österreich."
Dieselbe

„Ich finde nicht gut, dass hier Rassismus aufkommt."
Eine Kollegin darüber

"Leeres" "Holzbrett"

Jetzt aber noch Bewertungen Magalies, ohne angeblich „wichtigsten Punkt":

„Für mich bist du wie ein Holzbrett auf dem Laufsteg"
Gehtrainerin Elvyra Geyer über Magalie

„Beim Casting warst du leer."
Patricia Kaiser über Magalie

„Das Foto war okay."
Lena Gercke über Magalie

„Sie wirkt ein bisschen eingebildet. Sie muss ein bisschen netter wirken."
Atil Kutoglu über Magalie

"Mir persönlich fehlt da ein bisschen die Natürlichkeit"

Schnitt: Damit das Ganze nicht noch wichtiger wird, haben wir auch vor und nach dem „Schock" ein bisschen mitgeschrieben. Schon weil der wichtigste Punkt nicht so wirklich viel Zeit in Anspruch nahm.

„Mir persönlich fehlt da ein bisschen die Natürlichkeit"
Patricia Kaiser zuvor beim Kuss-Casting über Magalie

„Die Mag ist unsere Porno-Gretel"
Katharina? Da bin ich nicht mehr sicher, sorry.

„Eine große Rolle spielen meine Brüste, die ich mir machen hab lassen."
Magalie täuscht sich ein wenig über die Themen dieser Folge.

„Auf diesen Quads werdet ihr heute geshootet"
Lena Gercke spricht modern.

„Da nehm ich erst einmal den Expression Kajal in weiß."
Boris Entrup erläutert seine Strategie für Make up im Gatsch.

"Hören Sie auf Ihren Darm!"
Ach nein, da waren wir schon wieder in einem der etwas aufgeblähten Werbeblöcke.

„Der Visagist hat mir die Haare so ins Gesicht gemacht, da war schon das erste Foto im... hm."
Julia

„Ich hab so scheiße ausgeschaut".
Leider vergessen, wer das wieder war, sorry.

„Meine Brüste sind total echt."
Nicole muss beim Flaschendrehen Fragen beantworten.

„Ich brauch Action."
Magalie. So geschiehts. Aber erst in der nächsten Folge. Diesmal ist sie weiter. Wir werben ja nicht mit rassistischen Sagern. Wir doch nicht. Womit wir wieder beim wichtigsten Thema wären, aber die Sendung ist schon aus.

"Wird eliminiert"

Achja, die Model-WG (oder so) kommt ja noch und widmet sich ein wenig dem wichtigsten Thema. Promis über den Sager. Teasen, teasen, teasen für kommende Woche. Wir werben nicht.

Hans Mahr ist da zum Beispiel klar für ihren Ausschluss: "Die Dame wird eliminiert." Auch ein bisschen deftig formuliert, oder?

Jetzt aber gleich ab zu Philipp Plein. (fid, sb)

Ergänzung: 237.000 ZuschauerInnen sahen Donnerstag im Schnitt Austria's Next Top Model. Folge eins dieser Staffel hatte 219.000, das Finale der letzten 191.000.