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Fürth - Der weltweit zweitgrößte Sportartikelkonzern Adidas-Salomon will unter anderem mit verstärkten Werbemaßnahmen und neuen Schuhmodellen seine Präsenz in Nordamerika ausbauen und dem US-Konzern Nike die weltweite Marktführerschaft streitig machen.

"Ja, eines Tages wollen wir wieder die Nummer Eins auf dem weltweiten Sportartikelmarkt sein. Das ist ein ehrgeiziges Ziel, aber ich kann Ihnen versichern, dass wir bei Adidas-Salomon alles daran setzen werden, dieses Ziel zu erreichen", sagte Vorstandschef Herbert Hainer am Donnerstag auf der Hauptversammlung in Fürth laut Redemanuskript.

Nike unangefochtener Marktführer

Bisher ist Nike mit weitem Abstand unangefochtener Marktführer. Nähere Angaben machte der Firmenchef nicht. Hainer hatte auf der Bilanzpressekonferenz im März noch erklärt, ohne Zukäufe könne Adidas Nike nicht überholen.

Adidas kündigte nach dem Umsatzeinbruch auf dem US-Markt im ersten Quartal zudem neue Initiativen für den schwierigen Schlüsselmarkt an. Dazu zählten verstärkte Werbeaktivitäten, eine bessere Präsenz der Produkte und neue Schuhmodelle im mittleren Preissegment in den USA, sagte Hainer. Adidas halte weiter an dem Ziel fest, seinen Marktanteil an Sportschuhen in Nordamerika in drei bis fünf Jahren auf 20 Prozent von derzeit elf bis zwölf Prozent auszubauen. Adidas hatte in Nordamerika im ersten Quartal 2003 einen Umsatzrückgang von 15 Prozent verzeichnet, was das Unternehmen hauptsächlich auf den starken Euro zurückführte.

Adidas bekräftigte Jahresprognose

Adidas bekräftigte seine Jahresprognose, den Konzerngewinn 2003 um bis zu 15 Prozent zu steigern. Der Umsatz solle um fünf Prozent wachsen, sagte Hainer. Im ersten Quartal hatte Adidas seinen Überschuss um 19 Prozent auf 51 Mio. Euro erhöht. Der Umsatz legte leicht um zwei Prozent auf 1,669 Mrd. Euro zu.

Vor der Tagungshalle, der Fürther Stadthalle, protestierten Tierschützer gegen die Verwendung von Känguru-Häuten in Adidas-Produkten. "Boykottiert die Känguru-Mörder von Adidas", stand auf einem roten Transparent. Organisator Stephan Linseth sagte, Adidas sei der größte Abnehmer von Häuten von Kängurus, die in Australien vom Ausstreben bedroht seien. Adidas wies die Vorwürfe in einer Presseerklärung zurück und betonte, man vertraue auf die Zusagen der australischen Regierung, dass die gejagten Känguru-Arten nicht vom Aussterben bedroht seien.

Unterdessen hat die US-Tierschutzgruppe Viva! Klage gegen Adidas wegen der angeblichen Verwendung von Känguru-Leder in Schuhen vor einem Gericht in San Francisco eingereicht. Dies ist nach kalifornischem Recht verboten. "Sie (Adidas) zeigen die gleiche Missachtung des kalifornischen Rechts wie die Jäger für die Känguru-Babys, die sie zu Tode knüppeln", sagte eine Viva!- Sprecherin.

Die Adidas-Aktien lagen am späten Vormittag in einem schwächeren Gesamtmarkt rund 2,4 Prozent im Minus bei 80,62 Euro.(APA/Reuters)