Das von KarstadtQuelle und EM.TV geführte Konsortium ist einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Übernahme des Sport-TV-Kanals DSF vorangekommen. Das deutsche Kartellamt billigte den beabsichtigten Kauf ohne Auflagen. Die Übernahme soll den Untersuchungen der Wettbewerbshüter zufolge nicht zur Entstehung oder Verstärkung einer marktbeherrschenden Stellung führen.

Konkurrenzoffert

Neben dem Konsortium bemüht sich indes auch der US-Investor Haim Saban um das DSF, der nach Angaben aus Branchenkreisen ein Konkurrenzangebot vorgelegt hat. Eine Sprecherin des Kartellamts sagte dazu, Saban habe seine Übernahmepläne bisher nicht beim Kartellamt angemeldet. Die Entscheidung über die Zukunft des DSF soll am Freitag fallen.

Das Konkurrenzoffert von Saban, dem möglichen künftigen Eigentümer der Senderfamilie ProSiebenSat.1, ist nach Angaben aus Branchenkreisen höher als das Angebot des Konsortiums, das bei rund 20 Millionen Euro liegen soll. EM.TV und KarstadtQuelle hatten sich dennoch optimistisch gezeigt, bei dem Spartensender den endgültigen Zuschlag zu erhalten.

EM.TV-Vorstandschef Werner Klatten hatte am Dienstagabend in Düsseldorf gesagt, er könne es sich nicht vorstellen, beim DSF nicht zum Zuge zu kommen. Es gebe einen unterzeichneten Vertrag und der Kaufpreis sei bereits auf ein Treuhandkonto überwiesen worden. Die Frage nach einer Aufbesserung des Angebots stelle sich nicht.

Das Konsortium, dem neben KarstadtQuelle und EM.TV der Schweizer Finanzier Hans-Dieter Cleven angehört, hatte im April vom Management der insolventen DSF-Muttergesellschaft KirchMedia den Zuschlag für das DSF und das Internetportal Sport1 erhalten. Die endgültige Entscheidung trifft aber der Gläubigerausschuss der Zwischenholding Taurus TV GmbH, der am Freitag erstmals zusammentreten soll. (APA/Reuters)