Klagenfurt - Wegen grob fahrlässiger Beeinträchtigung von Gläubigerinteressen wurden am Donnerstag die ehemaligen geschäftsführenden Gesellschafter der Kärntner Mittag-Verlags-GesmbH zu bedingten Haftstrafen in der Höhe von sieben und neun Monaten verurteilt.

Die beiden Männer hatten vor dem Konkurs 1,5 Millionen Euro aus dem Firmenvermögen an ausgesuchte Gesellschafter, an Untergesellschaften und Hausbauprojekte "verschoben".

Beide aus Deutschland stammenden Angeklagten, Vater und Sohn, bekannten sich in vollem Umfang schuldig. Der auf technische Publikationen spezialisierte Verlag war Anfang 2002 in die Pleite geschlittert.

Zuvor kämpften die Geschäftsmänner mit allen, auch illegalen, Mitteln um das Überleben ihrer Firma. So wurden beide bereits wegen der Einbehaltung der Arbeitgeberbeiträge zur Sozialversicherung verurteilt. Trotz aller Anstrengungen konnte der Betrieb jedoch nicht mehr gerettet werden.

Ohne Einkommen

Staatsanwalt Horst Pleschiutschnig verzichtete angesichts des umfassenden Geständnisses auf Zeugeneinvernahmen und forderte ein "schuldangemessenes Urteil". Der 82-jährige Seniorchef, der laut eigenen Angaben von der Pension seiner Frau lebt, nahm seine neun Monate bedingt an. Der Sohn, auch er ohne Einkommen und von seiner Frau finanziell abhängig, war mit den sieben Monaten bedingt ebenfalls einverstanden. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab. (APA)