Salzburg - Moderner Ausdruckstanz, experimentelles Theater hauptsächlich aus den USA sowie stilistisch vielfältige Musikprogramme, die sich als Fortsetzung des Festivals "Zeitfluss" verstehen. Das sind die drei Kapitel, in die sich das Festivalprogramm der Salzburger Sommerszene gliedert, wie Donnerstag Abend bei einer Präsentation im "republic" bekannt gegeben wurde. Das Festival für zeitgenössische Bühnenkunst startet am 25. Juni, dauert bis zum 19. Juli und präsentiert ausschließlich Österreich-, Europa- und Weltpremieren.

Tanz

Natürlich auch heuer nicht fehlen dürfen die Startänzer von "LaLaLa Human Steps". Choreograf Edouard Lock präsentiert "Amelia", ein "Hochgeschwindigkeitsballett" für neun Tänzer, das von einer Erzählung E. T. A. Hoffmanns inspiriert wurde (26./27. Juni). Auf die Kanadier folgen Manuela Rastaldi und ihre Gruppe mit "Loom" (1./2. Juli). Anschließend übersiedelt das Tanzgeschehen in den intimeren Saal des Toihauses. Heine Avdal & Christoph De Boeck spielen in "Terminal" mit der Wahrnehmbarkeit der Wirklichkeit (3./4. Juli). Ebenfalls im Toihaus wird die Finnin Riina Saastamoinen in "Cry Me A River" rund ums Publikum tanzen (8./9. Juli), bevor Meg Stuart und Damaged Goods mit "Visitors Only" die Tanzschiene des Sommerfestivals wieder im republic beschließen (16./17./18. Juli).

Theater

Das heuer bewusst "amerika-lastige" Theaterangebot beginnt mit Caden Manson und Big Art Group im Toihaus. Ihr Stück "Shelf Life" ist eine dramatische Auseinandersetzung mit dem medialen Alltag in den Staaten (27. bis 30. Juli). Jan Lauwers / Needcompany zeigen dann "No Comment". Dieses Stück für vier Frauen ist von japanischen Geishas, dem Salome-Mythos und dem Leben der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof inspiriert (5./6. Juli). Richard Maxwell and the NYC Players mit "Drummer Wanted" (11./12. Juli) sowie Rude Mechanicals mit "Lipstick Traces" (12. bis 15. Juli) vervollständigen das Theaterangebot der Sommerszene.

Musik

Überraschend hingegen ist das Engagement der Sommerszene für zeitgenössische Musik. "Zeitfluss"-Mitgründer Thomas Zierhofer hat die sechs Konzerte bei der Sommerszene kuratiert. "Es ist ein Vakuum entstanden in Salzburg, seit Zeitfluss nicht mehr gefragt ist. In diesem Geist steht die Musik in der Sommerszene", sagte Zierhofer. Tatsächlich reicht die stilistische Vielfalt von pakistanischer Tanzmusik "gegen jeglichen Fundamentalismus" über experimentelle und ethnische Trommelmusik und Klezmer aus New York bis zu einem Schweizer Alphornquartett.(APA)