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New York - Zwei Jahre Wirtschaftsabschwung haben am New Yorker Wohnungsmarkt Spuren hinterlassen: Die Preise für Appartements in New York sind im 1. Quartal dieses Jahr um 3,7 Prozent gefallen. Damit sind die Preise das zweite Quartal in Folge auf dem Rückzug. Der durchschnittliche Preis für ein Appartement in New York ging von 808.657 Dollar im vierten Quartal 2001 auf 779.112 Dollar (derzeit rund 681.000 Euro) zurück, berichten nach Angaben der Wirtschaftsagentur Bloomberg der Gutachter Miller Samuel Inc. und die Maklerfirma Douglas Elliman.

Wohnungsverkäufe gesunken

Gleichzeitig sank die Zahl der Wohnungsverkäufe um 8,4 Prozent auf 1.858 Transaktionen. Das ist der niedrigste Stand seit den Terroranschlägen vom September 2001. Die in der Stadt herrschende Rezession dämpft die Nachfrage nach Wohnimmobilien. Die Bewohner Manhattans warten auf Anzeichen, dass der Irakkrieg weder die Konjunktur dämpft noch die Aktienkurse weiter auf Talfahrt schickt, bevor sie sich für eine Wohnung entscheiden, erklärt Jonathan Miller, Präsident von of Miller Samuel, berichtet die Tageszeitung "Die Welt".

Mit Investitionen wird gewartet

Die Arbeitslosenquote in der Stadt stieg im Februar auf 8,8 Prozent und lag damit den fünften Monat in Folge über acht Prozent, berichtet das Arbeitsministerium des Bundesstaats New York. USA-weit liegt die Arbeitslosenquote bei 5,8 Prozent. "Eine Menge Leute warten ab, wie sich die politische und die wirtschaftliche Lage entwickeln, bevor sie ihr Geld investieren", erläutert Miller. New York befindet sich im achten Quartal einer Rezession. Seit Dezember 2000 hat die Stadt 226.100 Arbeitsplätze verloren, so das Büro des New Yorker Finanzchefs William Thompson.

Der durchschnittliche Preis pro Quadratfuß (0,09 m2) fiel um zwei Prozent auf 655 Dollar, nachdem er im vorhergehenden Quartal mit 669 Dollar den höchsten Stand seit 14 Jahren erreicht hatte. 6.346 Objekte stehen in New York zum Verkauf, das sind so viele wie seit fünf Jahren nicht mehr.

Vermögen wird von Aktien in Immobilienbesitz umgeschichtet

"Angesichts der hohen Arbeitslosigkeit, der Krise und dem verschärften Terroralarm ist es eigentlich eine Überraschung, dass die Zahlen nicht noch schlechter ausfallen", urteilt David Michonski, Präsident des Manhattan Multiple Listing Service. "Es gibt einen gegenläufigen Trend - seit drei Jahren schichten Verbraucher ihr Vermögen von Aktien in Immobilienbesitz um."

Es wird gekauft

Einen Preisanstieg gab es bei den billigsten Appartements, so Miller. Der Durchschnittspreis für Einzimmerwohnungen kletterte zehn Prozent auf 282.431 Dollar, Zweizimmerwohnungen verteuerten sich zwei Prozent auf 462.917 Dollar. Der Marktanteil für die beiden Kategorien zusammengenommen erreichte mit 54 Prozent den höchsten Stand seit dem vierten Quartal 2001. Damals lag er bei 56 Prozent. "In diesem Segment gibt die Entscheidung zwischen Mieten oder Kaufen den Ausschlag", beschreibt Miller. "Nachdem sich die Zinsen auf historischen Tiefständen befinden, kaufen viele Leute immer noch, wenn es billiger ist als zu mieten, auch wenn sie um ihre Arbeitsplätze fürchten."

Die Preise für Dreizimmerwohnungen, mit 41 Prozent das größte Einzelsegment des Marktes, bröckelten um 6,8 Prozent ab auf 974.245 Dollar (derzeit rund 852.000 Euro), so der Bericht in der "Welt". Der durchschnittliche Preis für Luxuswohnungen, die obersten zehn Prozent des Marktes, gab 0,9 Prozent auf 2,69 Mio. Dollar (2,35 Mio. Euro) nach. Die Preise für Lofts fielen 1,7 Prozent auf 1,38 Mio. Dollar. (APA)