Innsbruck - Aus den Wäldern aufsteigende, dichte gelbe Staubwolken sorgen zur Zeit für "Nachwuchs" bei den Fichten. Seit Anfang Mai sei dieses Naturschauspiel in ganz Tirol zu beobachten, teilte das Land Tirol mit. Eine ähnlich starke Fichtenblüte sei vor zehn Jahren zu beobachten gewesen.

So genannte "Samenjahre" seien eher selten, weil der Baum für die Produktion der Pollen und für die Anlage der Samen sehr viele Nährstoffe benötige. In Jahren mit intensiver Blüte könne er daher nur wenig weiter wachsen, weil er sehr viel Energie in den "Nachwuchs" investiere. Vor allem nördlich des Inn seien die Bäume im Schutzwald sehr alt. Der gelbe "Staub", der derzeit alles überziehe, sei daher wichtig für die natürliche Erneuerung der Fichtenwälder.

Noch nicht restlos geklärt sei , warum "Blüh- und Samenjahre" in großen Regionen oft gleichzeitig auftreten. Im Gebirge sei das Blühverhalten stark von den Höhenstufen abhängig. Innerhalb einer Woche verschiebe sich das Blühmaximum um 200 Höhenmeter nach oben. Damit verhindere die Natur, dass sich an das raue Klima angepasste Hochlagenfichten mit den raschwüchsigen Tieflagenherkünften vermischen. Solche Mischlinge mit Fichten aus den Tälern hätten wegen des extremen Bergklimas kaum Überlebenschancen. (APA)