Bild nicht mehr verfügbar.

Foto: APA/ epa/ Adrian Bradshaw

Peking/Taipeh - Nur noch 30 bis 40 Menschen pro Tag haben sich im Lauf der vergangenen Woche in Peking mit Sars (Schweres Akutes Respiratorisches Syndrom) infiziert. - Das meldeten die Behörden der chinesischen Hauptstadt am Freitag. Ende April waren es noch durchschnittlich 80 Infektionsfälle pro Tag. Damit sei zu erwarten, dass der Höhepunkt der Epidemie in Peking überschritten sei, hieß es.

Gefahr der Ausbreitung

Die schlechte Nachricht: Die Gefahr, dass sich Sars in den Provinzen epidemisch ausbreitet, ist weiterhin sehr groß. Für wirksame Schutzmaßnahmen müssten die Experten viel genauer über die Infektionswege Bescheid wissen. Aber die Gesundheitsbehörden wissen bei 60 Prozent der neuen Patienten nicht, wie sie sich angesteckt haben.

"Sie tauchen plötzlich im Krankenhaus auf", sagte der Vizedirektor des Gesundheitsamts, Liang Wannian. Die übrigen 40 Prozent hätten Kontakt zu Erkrankten gehabt.

Hilfe von der WHO Der künftige Generaldirektor der Weltgesundheitsorganisation WHO, Jong-Wook Lee, ist am Freitag überraschend in Peking eingetroffen. Der Südkoreaner, der im Juli die WHO-Leitung von Gro Harlem Brundtland übernehmen wird, wollte sich ein Bild davon machen, wie die Organisation China helfen kann, teilte die WHO in Peking mit.

Landesweit (ohne Hongkong) sind laut Gesundheitsministerium bisher 4805 Menschen erkrankt und 230 gestorben. Auch in der Inneren Mongolei, der Provinz Guangdong, Shanxi, der Hafenstadt Tianjin und der Provinz Hebei um Peking herum stieg die Zahl der Patienten wieder.

Neue Fälle in Taiwan Taiwan meldete am Freitag 18 neue Sars-Patienten, die höchste Zunahme seit Auftreten des ersten Falls vor zwei Monaten. Die Behörden befürchteten, dass sich die Seuche in den Süden des Landes ausbreiten könnte.

Weltweit sind bisher mehr als 500 Menschen an Sars gestorben, etwa 7000 weitere in mehr als 25 Staaten gelten als infiziert. (AFP, dpa, DER STANDARD Printausgabe 10/11.5.2003)