Genf - Das UNO-Hochkommissariat für Flüchtlinge (UNHCR) ist besorgt über die Vertreibung von palästinensischen Flüchtlingen aus ihren Wohnungen in Bagdad. Die UNO-Organisation schickte einen Konvoi mit Hilfsgütern für 2000 Menschen, sagte UNHCR-Sprecher Ron Redmond am Freitag in Genf. Seit dem Ende des Kriegs seien rund 1.000 palästinensische Flüchtlinge gezwungen worden, ihre Wohnungen in Bagdad zu verlassen. Sie campierten in leerstehenden Gebäuden oder unter freiem Himmel.
Das UNHCR befürchtet, dass weitere 60.000 bis 90.000 palästinensische Flüchtlinge, die im Irak leben, zum Verlassen ihrer Wohnungen gezwungen werden. Weitere irakische Hausbesitzer hätten ihr Eigentum zurückgefordert. Diese seien von der früheren Baath-Regierung gezwungen worden, Wohnung zu symbolischen Preisen an palästinensische Flüchtlinge zu vermieten.
Viele der palästinensischen Flüchtlinge lebten seit 1948 im Irak, sagte Redmond, die meisten von ihnen in Bagdad. Andere seien nach dem Golfkrieg von 1991 aus Kuwait vertrieben worden. Im Süden des Irak lebten mehrere iranische Familien in einem leer stehenden Durchgangszentrum, sagte Redmond weiter. Sie wurden aus einem Flüchtlingslager bei Al Kut vertrieben, das sich auf halbem Weg zwischen Basra und Bagdad befindet. (APA)