Doha/Katar - Titelverteidiger Irak hat sich am Mittwochabend als letztes Team für das Viertelfinale im Asien-Cup qualifiziert. Die Iraker feierten vor nur 4.111 Zuschauern im Al Rayyan Stadion einen 1:0-(1:0)-Erfolg über den enttäuschenden WM-Teilnehmer Nordkorea. Matchwinner war Kerrar Jasim, der in der 22. Minute das Siegestor für die Mannschaft von Trainer Wolfgang Sidka erzielte. Im Parallelspiel setzte sich der bereits als Aufsteiger und Gruppensieger feststehende Iran gegen die Vereinigten Arabischen Emirate klar 3:0 (0:0) durch und gewann damit auch sein drittes Match.

Es dauerte jedoch bis zur 70. Minute, bis die nicht in Bestbesetzung angetretenen Iraner - neun Veränderungen in der Startelf gegenüber dem bisher letzten Match - vor der spärlichen Kulisse von 5.012 Zuschauern im Qatar Sports Club ihre klare Überlegenheit in Treffer ummünzte. Arash Afshin erzielte die hochverdiente Führung für den dreifachen Champion, Mohammad Nori (83.) erhöhte auf 2:0. Für den Schlusspunkt sorgte der Araber Walid Abbas, der in der 93. Minute ins eigene Gehäuse traf. Es war bereits das zweite Eigentor von Abbas im Turnierverlauf.

Beide Teams beendeten das Match nur mit zehn Mann: Torschütze Afshin sah in der 75. Minute nach einer Attacke gegen den Torhüter die Rote Karte, in der 79. wurde dann auch VAE-Verteidiger Khalid Sebil nach einem bösen Foul vorzeitig unter die Dusche geschickt.

Im Viertelfinale kommt es nun am Samstagabend (17.25 MEZ) zum großen Schlager zwischen Iran und Südkorea. Drei Stunden zuvor bekommt es der Irak mit Australien zu tun. Bereits am Freitag (14.25) starten die Japaner als klarer Favorit gegen Veranstalter Katar in die Runde der letzten 8, auch Usbekistan sollte im Abendspiel (17.25) mit Jordanien keine allzu großen Probleme haben.

Problematisch ist schon eher das mangelnde Zuschauer-Interesse. Ein paar Fahnen mit dem Aufdruck "Asien Cup" wehen hier und da in den Straßen von Doha. Der Probelauf für die WM 2022 verläuft eher stimmungsarm. Die Stadien waren in der Gruppenphase oft halbleer, nicht eine einzige Partie war ausverkauft. Für die Partie zwischen Japan und Saudi-Arabien wurde die offizielle Besucherzahl zwar mit 2.000 angegeben, im Stadion waren aber nur knapp 600 Menschen. Ein Vertreter aus dem Turnierstab erklärte die Diskrepanz damit, dass die Zahlen auf Grundlage der verkauften Tickets ermittelt würden - offenbar kommt aber nicht jeder ins Stadion, der sich auch eine Karte gekauft hat.