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Hier geht es zur Agentur für Arbeit, und diese stellen eine Broschüre bereit, die den Fachkräftemangel beheben soll. Frauen und MigrantInnen sind jetzt an der Reihe.

Foto: AP/Matthias Rietschel

Nürnberg - Die deutsche Bundesagentur für Arbeit hat einen Zehn-Punkte-Plan gegen den drohenden Fachkräftemangel in Deutschland aufgestellt. In der am Freitag auf ihrer Internetseite vorgestellten Broschüre "Perspektive 2025 - Fachkräfte für Deutschland" schlägt die Behörde unter anderem eine verbesserte Bildungspolitik, eine stärkere Integration von Frauen und längere Arbeitszeiten für Ältere vor. Dadurch ließen sich bis zum Jahr 2025 mehrere Millionen zusätzliche Arbeitskräfte gewinnen.

"Wir möchten mit unserer Broschüre die Diskussion auf eine solide Datenbasis stellen, um damit wirkungsvolle Strategien zu unterstützen", erklärte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Die darin aufgeführten Ideen sollen als Anregungen betrachtet werden. "Wir möchten mit ihnen aufzeigen, dass der drohende Fachkräftemangel kein Schicksal ist", betonte Becker. Vielmehr könne es mit gut abgestimmten Strategien aller beteiligten AkteurInnen und durch eine gute Zusammenarbeit in Netzwerken gelingen, einem Mangel entgegenzutreten.

In der Broschüre gehe es darum, aufzuzeigen, wo schlummernde Potenziale innerhalb Deutschlands optimal genutzt werden könnten, teilte die BA weiter mit.

100.000 zusätzliche Fachkräfte

So rechnen die AutorInnen vor, dass allein durch eine Verringerung der Abbrecherquote bei Auszubildenden und Studierenden um jeweils nur zehn Prozent bis 2025 etwa jeweils 100.000 zusätzliche Fachkräfte gewonnen werden könnten. Würden mehr Frauen ihre Arbeitszeit verlängern oder gar Vollzeit arbeiten, etwa aufgrund einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf, kämen bis zu 2,1 Millionen Vollzeitbeschäftigte hinzu. Mindestens 500.000 weitere Vollzeitjobs könnten durch eine leichte Anhebung der Erwerbstätigenquote bei den 55- bis 64-Jährigen besetzt werden.

All dies werde aber nicht reichen, um den Fachkräftebedarf der Zukunft zu decken, erklärte Becker. Deshalb wird in dem Papier auch das Thema Zuwanderung angesprochen. "Wenn es Deutschland ab 2015 gelingen würde, auf 50 Prozent oder gar 100 Prozent des langfristigen historischen Nettozuwanderungsniveaus von 200.000 Personen pro Jahr zu kommen, ließe sich bis 2025 ein zusätzliches Fachkräftepotenzial von 0,4 bis 0,8 Millionen Vollzeitäquivalenten erschließen", heißt es in der Broschüre. Hierzu sei aber neben dem Abbau rechtlicher und bürokratischer Hürden auch die Schaffung einer "Willkommenskultur" auf allen gesellschaftlichen Ebenen notwendig. (APA)