Austauschbare, unmotivierte Anschreiben in mangelnder Qualität, dem Anlass nicht entsprechende Privatfotos, Unstimmigkeiten im Lebenslauf und umfangreiche Konvolute im Ausmaß von 20 MB - solcherart Bewerbung für einen neuen Job gehört offenbar noch immer nicht in die Vergangenheit, ächzen Personalberater immer wieder - wie jüngst die Grazer top-jobs-europe, die solche Fehler zum Anlass für eine Umfrage unter 900 Unternehmen in Österreich genommen hat und wissen wollte, wie man sich Bewerbungen wünscht. Zwei Drittel wollen per E-Mail kontaktiert werden, ein Fünftel will, dass das firmeneigene Online-System verwendet wird.

Europass muss nicht sein

Genormte Europass-Bewerbungen sind umstritten - 45 Prozent der weiblichen Personalentscheider sind neutral, 25 Prozent finden die genormte Form schlecht, aber nur knapp 18 Prozent der männlichen Personalentscheider lehnen Europass ab. Fotos werden überwiegend als wichtig erachtet, 75 Prozent finden klaren Bezug zur ausgeschriebenen Position und individuelles Anschreiben sehr wichtig.

Mehr als 30 Prozent geben an, fehlerhafte Bewerbungen (falsche Anrede, Grammatikfehler, Tippfehler, falsche Position) sofort zu verwerfen, 41 Prozent ignorieren Fehler, und 28 Prozent sagen, dass sie die Fehler in ihrer Antwort rückmelden. (red, DER STANDARD, Printausgabe, 22./23.1.2011)